Driftende Psychedelia und fuzzy Gitarren, verschachtelte Rhythmik und leichtfüßiger Vibe, der Gesang dringlich und mit viel Seele. Songs, in denen das Leben auch manchmal schal schmeckt, aber meistens bitter, süß und scharf. Und das in einem detailverliebten wie hoch eingängigen Sound, der sich gut und gerne als deutsch–türkischer Indierock bezeichnen lässt. Und der Pop, Jazz und Psychedelia äußerst klug und mit großer Geste umarmt.
Roh, hypnotisch und immer wieder tanzbar erzählt die Band ENGIN aus Mannheim von all dem, was das Leben offenbart. Schönheit und Schmutz, Irrwitz und Abenteuer, Einsamkeit und Euphorie.
Der Sound der Band speist sich aus der Freundschaft zwischen Engin Devekiran (Gesang & Gitarre), Jonas Stiegler (Drums) und David Knevels (Bass). Und aus der Familiengeschichte von Engin Devekiran. „2020 habe ich begonnen, mich stärker mit meinen türkischen Wurzeln zu befassen. Mein Vater war in den 1960ern als Gastarbeiterkind nach Deutschland gekommen. Mein Türkisch wiederum hat einen deutschen Akzent. Ich habe mich gefragt: Wo gehöre ich überhaupt hin?‟ Antworten fand er gemeinsam mit seiner Band im kulturellen Reichtum zwischen den Welten. Etwa im Anadolu Rock der 70er. In den einfallsreichen Fusionen von Größen wie Barış Manço und Cem Karaca.
Aber auch eine aufrichtige popkulturelle Liebe von Pink Floyd über Altın Gün bis zu The War On Drugs ist überdeutlich zu spüren. Als ein auch live mitreißendes Trio sind sie nun davon angetrieben, mit großer Neugierde unterschiedliche Einflüsse zu ihrem ganz eigenen Stil zu verbinden.
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