Jessica (Jessi) Strixner, *1992 in München, lebt ebendort
Jessi Strixner scheidet und schnitzt aus Holz Kleidungsstücke – in Originalgröße und täuschend echt bemalt. Mal achtlos auf den Boden geworfen, mal auf den Haken gehängt – Kleidung ist ein Statement und verrät uns viel über seine Trägerin oder seinen Träger. Täuschend echt in Szene gesetzt, verweisen die Kleidungsstücke aber nicht nur auf ihre abwesenden Besitzer, sondern werden selbst zum ästhetischen Objekt, in dem jahrhundertealte formale Themen wie Licht und Schatten, Volumen und Farbigkeit souverän und aufregend neu verhandelt werden.
Nicht ohne Grund spielt der Faltenwurf im holzbildhauerischen Werk von Jessi Strixner keine unerhebliche Rolle. Schon immer in der Geschichte der abendländischen Skulptur war die Nachbildung von Kleidung mit ihrem Volumen und ihrer Oberfläche ein wesentlicher Bestandteil bei der Darstellung des Menschen. Hier ließen sich Bedeutung und sozialer Status darstellen, konnten mit dramatischen Faltenwürfen aktives Handeln oder innere Erregung illustriert werden. In dieser Tradition stehend, macht Jessi Strixner die Kleidung selbst zum Sujet und überlässt es dem Betrachter, die Codes von Disco-Jacken oder Tennissocken zu lesen und sich die passenden Geschichten über ihre Besitzer selbst auszudenken.
Die Discojacke, ein Klassiker, hat sie auch in Bronze aufgelegt, einem Material für die Ewigkeit, passend für eine Jacke, die auch nicht aus der Mode kommen will.
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