Matthias Garff sieht die Welt mit einem ganz besonderen Blick. Seine ornithologisch stets genau bestimmbaren Skulpturen-Vögel scheinen sich die Welt des Menschen angeeignet zu haben. Nicht sie werden vom Menschen aus ihren Lebensräumen gedrängt. Nein, sie haben die Menschenwelt übernommen und bestehen ganz aus Fundstücken der Industriegesellschaft.
In großformatigen Sammlungskästen präsentiert Matthias Garff Insektenarten, die nicht etwa im Anthropozän untergegangen sind. Nein! Seine Käfer, Motten, Falter und Libellen haben sich perfekt angepasst. Aus Resten aller Art – vor allem Kronkorken sind wichtig für diesen Evolutionsschritt – haben sie erfolgreich neue Arten gebildet und konnten auch noch signifikant an Größe zulegen.
Matthias Garff interessiert das Verhältnis des Menschen zur Natur. Mit Witz und Poesie, ohne erhobenen Zeigefinger reißt er Themen wie Artensterben und Umweltverschmutzung an. Auch Konsumkritik mag man hier lesen. Er betreibt vorbildliches Recycling, ja sogar Upcycling, macht aus Alt Neu, aus achtlos Weggeworfenem Kunst. Der unbändige Optimismus, der den Garff’schen Tieren eigen ist, speist sich genau aus dieser positiven Reaktion auf die moderne Welt.
Christina Nagel-Gasch |…
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