Prince Jelleh ist eine Herzenssache, die wächst. Angefangen hat alles bereits 2005, in einer Middle School mitten in Nashville. Dort lernte Lukas Fuchs den liberianischen Jungen Prince Jelleh kennen, der ähnlich verloren war in der fremden Stadt wie er selbst. Seither ist viel passiert. Mit den Geschwister-EPs «LILY» (2016) und «Antarctica» (2017) legten die Schweizer den Grundstein ihres musikalischen Schaffens. Kurz nach ihrem Debut-Album «DONE.» (2020) und einer Support-Tour für «The Gardener And The Tree» durch Deutschland wurde Prince Jelleh durch die Pandemie kurzfristig ausgebremst, aber nicht zum Stillstand gebracht. In diesen schwierigen Jahren entstand die EP «Porcelain». Darin beobachtet Prince Jelleh sich und die Welt in einer Zeit, die sich nicht für seine Meinung interessiert. Es ist der scharfe Blick eines ungewohnt sensiblen Mannes, irgendwo zwischen Romantik und Rebellion, der die Welt mit Unverständnis verstehen will. Bekannte Rollenbilder werden ausgerollt, seziert und wieder zusammengesetzt. Der Liedermacher aus der Schweiz verarbeitet eine Gesellschaft, die sich weiter glaubt, als sie ist und er scheut sich nicht, den Antihelden zu spielen.
Udo Lindenberg
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