Bahnwärter Thiel: Back to the Roots

Kurze Schrecksekunde:
Am Sonntag (16.10.) feiert der Bahnwärter Thiel seine Closing Party. Over and out, oder was?

Nein nein, damit ist noch lange nichts vorbei. Der Bahnwärter verabschiedet sich nur von der HFF und zieht mit Sack & Pack & Zugwagon wieder zurück auf das Viehhofgelände.

Ab dem 28.10. geht dann dort alles weiter, wo es vor einem Jahr angefangen hat. Grund genug, uns mal mit den Machern hinter dem Bahnwärter zu unterhalten.


Was erwartet uns am Viehhof, was habt ihr geplant?

Auf dem Viehhof wird, wie letztes Jahr, der ehemalige Lenbachpavillon mit unserem Zugwagon aufgebaut. Der Bahnwärter Thiel wird dieses Jahr außerdem von alten Seefrachtcontainern umgeben sein und das Programm ist wieder kulturell vielfältig. Von Theater, Tanzabenden, Clubnächten, Schienenbuskonzerten, Flohmärkten, Lesungen bis zu Ausstellungen und Workshops wird für Jung und Alt vieles geboten sein.

Wer steht eigentlich hinter dem Bahnwärter und wie kam es zur Idee?

Das Team des Bahnwärter setzt sich, neben einem großen Netzwerk aus Künstlern, Kulturschaffenden und vielen ehrenamtlichen Helfern, Freunden und  Unterstützern aus einem großen Kreis freier Mitarbeiter und Kuratoren zusammen. An den Veranstaltungstagen verhelfen die Techniker, Servicekräfte, das Einlass- und Sicherheitspersonal den Abenden zum Erfolg. Alle arbeiten mit Herzblut für die Kulturstätte und haben sich aus den unterschiedlichsten Richtungen zusammengefunden. Das junge Team inspiriert sich selbst zu neuen Projekten, probiert und testet die Grenzen von Kunst und Kultur.

Die Idee des Kulturhauses “Bahnwärter Thiel” ist bereits vor über zehn Jahren entstanden. Bereits im Alter von 16 Jahren wollte Daniel Hahn das leerstehende Bahnhäuschen an der Implerstraße 1 anmieten, um dort ein Kulturhaus zu schaffen. Inspirator und Motor wurde damals Gerhart Hauptmanns bewegende Geschichte vom Bahnwärter Thiel: Ein Bahnhäuschen als Kulturhaus, der Antiheld der Kulturlandschaft, unverfälscht, unzensiert und unabhängig.

Viele Projekte später, mit den Erfahrungen zahlreicher, erfolgreicher Veranstaltungen, ergab die Ausschreibung der Markthallen München das Kulturhaus nahe der Bahnlinie auf dem Viehhof zu errichten. Ideen, Träume, Projekte und Erfahrungen gebündelt an einem Ort. All die Schätze, die Daniel Hahn und sein Team Zeit ihres Lebens angesammelt haben, vereint an einem geschichtsträchtigen Ort. Ein alter MAN Schienenbus von 1952, Seilbahngondeln, ein altes Holzboot, Bärenkäfige, Schiffschaukeln, ein Karussell aus dem Jahr 1929, die Ponyreitbahn von 1920 und der Kunstbau des Lenbachhauses: Diese Schätze formen einen Ort, der die Bürger inspiriert und fasziniert.

Euer persönliches Highlight während der Zeit vor der HFF?

Die Lesung aus der Novelle „Bahnwärter Thiel“ der Autorin und Filmemacherin Doris Dörrie.


Merci für’s Gespräch und wir freuen uns auf viele weitere schöne Stunden mit dem Bahnwärter Thiel!

Special thanks an Steff Paulus, der nie ohne Kamera das Haus verlässt. Weitermachen.