Nervenkitzel & Adrenalin beim Rausgegangen-Team

von Oksana 01.10.2018

Wann entdecken Erwachsene überdurchschnittlich oft das Kind in sich wieder? Genau, im Circus! Um herauszufinden, ob diese Hypothese so stimmt, haben wir natürlich - ganz in Rausgegangen-Manier - keine Mühen und Kosten gescheut und uns in die Show von Circus Flic Flac geschmuggelt ;-) Der gastiert nämlich mit der "Farblos"-Tour zur Zeit auf der Schäl Sick und treibt jeden Abend Groß und Klein ins schwarz-gelbe-Zelt. Einen solchen Abend aus unserer Sicht wollen wir dir natürlich nicht vorenthalten.

Gleich zu Beginn: das Zelt hat den Namen "Zelt" auf jeden Fall nicht verdient! Vielmehr ist es fast schon ein riiieeeesiges Haus, so stabil und aufwändig wie es aufgebaut ist. Mit Vorzelt, der riesigen Manege und einem externen Künstlerzelt ist es schon fast eine kleine Siedlung. Jeder Besucher hat seinen eigenen bequemen, nummerierten Sitzplatz und beheizt ist es sogar auch!

Wir haben natürlich vorher ein wenig recherchiert und geschaut, welche Artisten und Acts uns erwarten. Oft klingen die Beschreibungen ganz wunderbar, man weiß aber trotzdem nicht so richtig, was einen erwartet oder was es physisch bedeutet. Genau deshalb muss man es eigentlich selbst einmal gesehen haben, um zu verstehen, was genau dahinter steckt. Was wir vorab herausgefunden haben ist, dass der Flic Flac zu einem der ältesten Zirkusse (seit 1989) gehört und ein Familienunternehmen ist. Gerade übernimmt das Ganze die nächste Generation - die beiden Töchter Larissa und Tatjana, selbst noch vor ein paar Jahren mit artistischen Nummern in der Show aktiv, übernehmen nun die Planung der Tour und Konzeption der Show. Auch wenn sich Kleinigkeiten vielleicht ändern werden, sollen die Grundsätze "keine Sekunde Langeweile, Nervenkitzel, nahtlos ineinander übergehende Acts und die gewisse Spannung" auf jeden Fall bleiben. Alles Grundsätze, die wir in der Vorstellung am eigenen Leib erfahren haben!

Wenn plötzlich Motorräder quasi aus dem Nichts neben dir vorbeifliegen und sich um 360 ° drehen, während ein paar Sekunden vorher noch ein Trapezkünstler allererster Sahne nicht nur seine Muskeln, sondern in 30 Meter Höhe auch UNGESICHERT seine Schwindelfreiheit und Waghalsigkeit präsentiert hat, kann man wohl sagen, man wurde in jeder Sekunde super unterhalten. Von einem Adrenalinschub ganz zu schweigen. Direkt nach dem letzten einfliegenden Motorrad verbiegt eine Artistin ihren Körper zu Positionen, die im Normalfall nicht möglich sein sollten und kann dabei mit dem Füßen einen Ballon mit Pfeil und Bogen abschießen. Auch stockt der Atem für einige Augenblicke, wenn 9 Menschen eine Pyramide aufeinader bilden - auf dem Hochseil, 15 Meter (meine Schätzung) über dem Boden. Und so das gesamte Seil entlangwandern, nachdem sie vorher wild vorwärts und rückwärst übereinader gesprungen und wild herumgelaufen sind. Bei all diesen Acts konnte ich auch wieder wunderbar zeigen, was ich besonders gut kann: klatschen und johlen. Und das wie wild, denn das hat die Show verdient.

Super schön fand ich persönlich die Mischung aus Nervenkitzel und etwas ruhigeren Nummern, die einen größeren tänzerischen Anteil hatten und somit ein wenig Luft zum Atmen gegeben haben. Hierbei wurden tolle Liebesgeschichten erzählt die teilweise mit Effekten wie etwas 3.000 Litern Wasser, die während der Nummer von der Decke regnen und eine ganz eigene Atmosphäre kreieren. Die Fotos sprechen für sich denke ich. Und klar, das ist sehr viel Wasser in jeder Show, aber ich habe mich extra informiert: Alles wird unter der Bühne aufgefangen und durchläuft immer wieder einen Kreislauf zur Reinigung und Wiederverwendung.

Um also die eingehende Hypothese für mich persönlich zu beantworten: Ich habe gestaunt, wie Kinder es oft tun, weil ich viele Nummern so nicht kannte und mich immer gefragt habe, wie Menschen solche Dinge mit ihrem Körper anstellen können! Wer Zirkus an sich mag, wird auch die Show des Flic Flacs toll finden, da bin ich mir sicher. Ein absolut positives Kriterium ist außerdem, dass die Show schon immer absolut ohne Tiere aufgeführt wurde und wird!

Bleibt mir nun nichts anderes mehr zu sagen, außer: Bis bald, wir freuen uns, wenn ihr wieder in Köln gastiert!

 

-Anzeige-