Wir haben eine neue Dating-App ausprobiert

Rausgehen zu zweit ist meistens schöner als alleine und viele Singles haben eine Dating-App zumindest mal ausprobiert. The Inner Circle, eine neue Dating-App aus Amsterdam, die sich jetzt auch so langsam in Deutschland ausbreitet, ist auf uns zugekommen und hat gefragt, ob wir ihre App mal testen und darüber berichten wollen. Das haben wir gemacht - hier unser Ergebnis:

Wie der Name schon verrät, soll sich die App durch ihre Exklusivität von anderen Apps, die man schon mehr oder weniger durchgespielt hat, abheben. Die Zielgruppe ist also durchaus eingeschränkt, da die Nutzer sich vorwiegend über ihren Berufsstand, der an prominenter Stelle direkt einzusehen ist, definieren. Ich war also gespannt, wie ich als frisch gebackene Bachelor-Absolventin und als Job-Einsteigerin in einem StartUp im Inner Circle ankommen werde.

Männer im Detail - aber nicht oberkörperfrei

Die App ist sehr übersichtlich gestaltet. Du findest dich sofort zurecht – hast jede Menge Funktionen auf einen Blick, die sich selbst erklären. Der Spaß kann also direkt losgehen, oder doch nicht? Viele Funktionen hat man mit der kostenlosen Version nicht - du kannst noch nicht mal Nachrichten beantworten.

Nachdem ich mein Profil erstellt habe und festgelegt habe, was der potenzielle Partner so mitbringen muss, schaue ich mir die Auswahl genauer an. Auf der ersten Seite wird dir eine Reihe an Profilen in deiner Nähe angezeigt, durch die du dich klicken kannst. Du musst dich also nicht, wie bei Tinder, sofort entscheiden, ob du jemanden gut findest oder nicht. Ich schaue mich also ganz in Ruhe um und entdecke viele Männer im Anzug fotografiert, aber auch Freizeit- oder Urlaubsbilder. Im Vergleich zu anderen Plattformen sind sehr wenige oberkörperfrei abgebildet. Neben dem Foto erhälst du weitere Infos, wie Beruf, Wohnort, Alter, Nationalität, Raucher, Lieblingsstädte, -bars und vieles mehr. Darüber hinaus kann man kleine Texte über sich schreiben und so weitere Interessen preisgeben. Es wird also viel mehr ins Detail gegangen und hängt nicht nur von dem einen Foto ab, das dich entweder anspricht oder nicht.

Match, Like oder scheues Winken für den Vision Clearance Engineer

Ich finde es ganz lustig, mich so durch die verschiedenen Profile zu klicken und Berufsbezeichnungen zu lesen, von denen ich vorher noch nie etwas gehört habe. Tatsächlich wird in der App sehr viel über den Beruf definiert – du stößt gefühlt nur auf Juristen, Chirurgen, CEO, Gründer, Bänker etc. Aber das täuscht, auch Designer, Musiker, Studenten, Verkäufer und viele viele mehr sind angemeldet. Was auffällt: Egal, welchen Beruf du hast, du kannst ihm hier mit einer fancy english expression die nötige Wichtigkeit geben und wirkst dadurch gleich viel exklusiver.

Wenn du jetzt eine attraktive Person gefunden hast, gibt es drei Möglichkeiten der Kontaktaufnahme: Nachricht schreiben, liken und zuwinken. Falls du also erstmal die Person abchecken möchtest und dir nicht direkt der passende Anfang einfällt, kannst du erstmal winken. Die Person bekommt eine Benachrichtigung und hat dich zumindest so schon einmal auf dem Schirm.

Mich haben innerhalb von zwei Tagen bereits 12 Personen auf die ein oder andere Weise kontaktiert. Was mich überraschte: Es hat niemand direkt mit seinem Beruf angegeben. Man startet also auch hier mit ganz normalem Smalltalk, checkt die Interessen und Hobbys ab und findet Gemeinsamkeiten. Zu einem Treffen ist es allerdings bisher noch nicht gekommen. Es waren einfach noch nicht die für mich interessanten Leute dabei. Allerdings merke ich, dass die App noch am wachsen ist und sich ständig weiterentwickelt. Jeden Tag kommen neue Menschen dazu, die die App vielfältiger machen.

Das nächste Kölsch gibt's in eurer gemeinsamen Lieblingsbar

Was sehr cool ist und sicher Potenzial hat, ist das Spots Feature. Dort siehst du die Lieblingsorte anderer Personen in deiner Nähe. In einer anderen Ansicht kannst du außerdem die Locations noch mal gesondert nach Kategorien einsehen und so erfahren, mit wem du wo deinen nächsten Kaffee trinken kannst. Diese Funktion nutzen im Moment noch nicht viele, deswegen kann ich da auch noch keinen Erfahrungswert geben. Aber gerade wenn man neu in der Stadt oder zu Besuch ist, entdeckt man hierüber sicher den ein oder anderen Geheimtipp. 

Damit die ganze Sache auch rund wird, werden monatlich eigene Events veranstaltet – das macht die Dating-Vorbereitungen noch einfacher! Für Köln hab ich allerdings noch keine Veranstaltungen gefunden. Aber auch da wird sich sicher in nächster Zeit noch etwas tun. Wie die Events dann genau aussehen und für welche Zielgruppe sie zugeschnitten sind, bleibt abzuwarten.

 

Exklusiv - ja oder nein?

 

Mein Fazit: Die App macht ihrem Namen alle Ehre – sie ist exklusiv! Diesen Status bekommt sie aber eher dadurch, dass man für fast alle Funktionen bezahlen oder weitere Nutzer anwerben soll. Ich fand es sehr angenehm, dass man direkt mehr Infos über die Person bekommt und sich nicht nur an einem Foto orientieren muss - so hat man außerdem direkt einen Aufhänger für das beginnende Gespräch. Wenn man die gestriegelten Anzugträger sehen will, sieht man sie natürlich auch. Tatsächlich ist die App aber viel mehr und wer sich drauf einlassen möchte, kann spannende Gespräche führen. Ihren exklusiven Status wird sie aber sicher nicht los und das möchte sie auch nicht.