Fair bummeln: Glockenbachviertel

Nachdem wir euch im letzten Jahr Tipps gegeben haben, wie ihr euren Wocheneinkauf möglichst fair gestalten könnt (hier und hier), ist es jetzt an der Zeit, die Münchner Viertel ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. In dieser Reihe stellen wir euch nach und nach Läden und Ideen vor, die „Nachhaltigkeit“ und „globale Verantwortung“ groß schreiben – fein sortiert nach Stadtteil. Den Anfang macht das Glockenbachviertel.


Grüne Erde

Wir starten unseren Bummel an der Ecke Frauen-/Reichenbachstraße. Dort wartet nämlich gleich der erste feine Laden auf uns: Grüne Erde (Frauenstr. 6). Dort findet ihr alles von der Duftkerze über den Strickpulli bis hin zum Bettgestell (zugegebenermaßen ungünstig für einen Stadtbummel). Das Unternehmen ist einer der Pioniere im Bereich der nachhaltigen, ressourcenschonenden und sozialen Produktion.

Nudie Jeans

Danach machen wir einen Abstecher in die Rumfordstraße. Im wunderschönen Nudie Jeans (Rumfordstr. 2) gibt’s Denims aus 100% biologisch angebauter und geernteter Baumwolle, ausschließlich GOTS-zertifiziert (Global Organic Textile Standard). Und das Beste an diesem Import aus Schweden: Es gibt lebenslange Garantie auf die Jeans – im Laden gibt es einen integrierten Repair Shop, in dem ihr eure Hose kostenlos reparieren lassen könnt. Es gibt auch Second-Hand-Ware und abgetragene Produkte werden zum Recycling angenommen.

Phasenreich

Weiter geht’s über den Gärtnerplatz und rein in die Reichbachstraße. Dort findet ihr die Läden Phasenreich  (Reichenbachstr. 23) und Milk (Reichenbachstr.41). Im Phasenreich könnt ihr euch erstmal bei einem Fairtrade-Kaffee stärken, denn hier trifft Bio-Café auf Fashion aus fairer Herstellung und Klimbim. Die Inhaberinnen Shino und Bianca sind mit Herzblut bei der Sache – denn beide kennen die Modebranche auch von der konventionellen Seite. Falls es lieber ein Coffee to go sein soll, gibt es auf der Fraunhofer- und der Reichenbachstraße viele Cafés, die an der Recup-Initiative teilnehmen (Trachtenvogel, Pini, Kiosk an der Isar, Aroma, Hungriges Herz, Dukatz etc.).

Milk

Milk wartet dann mit allerlei Slow Fashion auf euch – die Besitzer haben nämlich eine Vorliebe für kleine Familienbetriebe, alteingesessene Webereien und nachhaltig produzierte Labels.

Glore

Wir lassen die Reichenbachstraße hinter uns und steuern jetzt die Baaderstraße an. Bei glore (Baaderstr. 55) ist der Name Programm. „glore“ steht nämlich für „globally responsible“. Hier gibt es coole Mode mit GOTS-Siegel, typgerechte Beratung (damit ihr auch nur das kauft, was ihr braucht und euch wirklich gefällt) und eine Plattform für junge Labels, die nachhaltig produzieren. Besitzer und Vorreiter Bernd Hausmann meint es übrigens ernst mit dem Weltretten: glore ist Mitglied im Textilbündnis und setzt sich dort für verpflichtende Regelungen auf politischer Ebene ein.

DearGoods

Der nächste Stopp ist der vegane Store DearGoods (Baaderstr. 65 + Am Glockenbach 12, gibt’s aber auch in der Friedrichstr. 28 in Schwabing). Auch hier gibt es superschöne Mode und Accessoires aus fairer Herstellung und fairem Handel.

A Better Story

Jetzt geht es noch auf einen kleinen Sprung in den Eco Concept-Store A Better Story (Auenstr. 2a). Seit letztem Oktober findet ihr in dem Laden faire Marken, die in München bisher kaum präsent sind – von fairer Mode über Papeterie bis hin zu Beautyprodukten.

Tushita Teehaus

Wenn der kleine Hunger nicht mehr zu ignorieren ist, ist’s an der Zeit für eine Pause bei Tee und Kuchen im Tushita Teehaus (Klenzestr. 53). In der kleinen, gemütlichen Teestube gibt es über 150 Teesorten aus biologischem Anbau (auch für Zuhause). Außerdem ein täglich wechselndes Menü, Kuchen und Dessert – ebenfalls alles aus Bio-Zutaten. Wer da nicht wieder zu Kräften kommt, ist selbst schuld.

 

Mandala

Unser letzter Halt führt uns in die Pestalozzistraße. Bei Mandala (Pestalozzistr. 21) gibt es nämlich Yogakleidung aus fairer Produktion. Hergestellt aus qualitativ hochwertigem Bio-Material – ohne Chemie, dafür mit GOTS-Siegel.

L’Amar

Zur Belohnung für die zurückgelegten Meter gönnen wir uns zum Schluss ein leckeres Abendessen bei L’Amar in der Pestalozzistraße 28. Dort gibt’s mediterrane Küche mit Zutaten aus weitestgehend biologischem Anbau. Darauf einen großen Teller Pasta!

Bellevue di Monaco

Und wenn gerade zufällig Donnerstag, Freitag oder Samstag ist, springen wir danach noch ins Café des Bellevue di Monaco (Müllerstr. 2). Das Café wird gemeinsam mit Flüchtlingen organisiert und umgesetzt. Eine sehr gute Sache!


Falls ihr euch im Siegel-Dschungel orientieren wollt, empfehlen wir die Label-App der Verbraucherinitiative: https://label-online.de/

Dieser Artikel wurde tatkräftig unterstützt von www.muenchen-fair.de. Auf dieser Website findet ihr jede Menge weitere Infos und Adressen zum Thema fairer und nachhaltiger Lebensstil in München – von fairen Klamottenläden, über ethische Geldanlagen hin zu foodsharing-Fairteilern und Repair-Cafés.

Und wer mit den Macher/innen selbst ins Gespräch kommen will: Am 27. April 2018 findet im Rahmen der Fashion Revolution Week wieder einen FairFashion-Rundgang (14:00 bis 18:00 Uhr) statt. Anmeldungen und Infos zur Tour gibt es unter http://www.muenchen-fair.de/stadtrundgaenge/ – Ein Projekt von be awear, Commit München und dem Nord Süd Forum München.

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