Fairer Einkaufen in München

Regional, bio, nachhaltig, fair… Begriffe, die gerade im Social Media Bereich in Bezug auf unser Essen und unser Einkaufsverhalten immer präsenter werden. Bei vielen von uns ist der gute Wille sicher da, den Wocheneinkauf zumindest ein bisschen in richtigere Bahnen zu lenken. Aber das erfordert nun mal Zeit und Recherche. Und so enden die meisten von uns eben doch wieder samstags vormittags mit allen anderen in der Discounter-Kassenschlange und packen daheim ihr Obst und Gemüse aus zig Plastikhüllen. Ist halt einfacher so.

Wir haben für euch ein paar Anlaufstellen in und um München gesammelt, die dazu inspirieren, zumindest einen kleinen Teil des eigenen Einkaufsverhaltens umzuschmeißen.

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Foto von Leonie Wise (Unsplash)

Nach Hause bestellen

Das Totschlagargument Einfachheit gilt für die Ökokiste. Die kommt nämlich zu euch nach Hause und versorgt euch mit Obst, Gemüse, Eiern, Milchprodukten und bei Bedarf sogar mit Fleisch. Alles 100% bio. München wird von vier Landwirtschaftsbetrieben aus dem Umland beliefert. Welcher Ökokistenbetrieb zu dir nach Hause liefert, ist abhängig davon, wo du wohnst. Auf der Website des Ökokisten-Verbands kann man das easy über die Postleitzahl herausfinden. Dann muss man nur noch entscheiden, wie oft und was man geliefert bekommen möchte. Ob’s was für euch ist, könnt ihr mit einer Probekiste (ca. 16 Euro) herausfinden.

Ein ähnliches Konzept verfolgt Etepetete. Auch hier kommt Obst und Gemüse direkt vom Biobauern aus der Region zu euch nach Hause. Gleichzeitig ist man aber Lebensmittelretter. Denn in die Kisten von Etepetete kommen all die Produkte, die es nicht in die Supermarktregale schaffen würden, weil sie vielleicht ein kleines bisschen zu groß, klein oder krumm geraten sind. Tut dem Geschmack aber keinen Abbruch – darum: Daumen hoch! Ein richtig gutes Konzept.

Foto von Farsai C. (Unsplash)
Foto von Farsai C. (Unsplash)

Selbst anpacken

Ihr wollte lieber selbst aktiv werden? Dann zieht die Gartenhandschuhe an, denn auch für solche Fälle hat München einige Optionen. Zum einen gibt es verschiedene Gemeinschaftsgärten in der Stadt (beispielsweise o’pflanzt is), denen ihr euch anschließen könnt, um letztlich eure eigene Ernte mit nach Hause zu nehmen.

Zum anderen gibt es außerhalb bei Mammendorf ein ziemlich einzigartiges Projekt – nämlich das Kartoffelkombinat. Dem Projekt liegt der Genossenschaftsgedanke zu Grunde: Gemeinsam kümmern sich die Mitglieder um Anbau und Ernte von saisonalem Biogemüse. Als Mitglied (oder eben als „Genosse“) investiert man in die entstehenden Kosten des Landwirtschaftsbetriebs und profitiert wöchentlich von der Ernte in Form einer bunten Gemüsekiste. Inwieweit ihr euch als Mitglied engagiert ist euch überlassen – ihr könnt euch also in die Erde stürzen oder einfach nur still genießen. Das Kartoffelkombinat findet ihr hier: Baumstraße, 82294 Oberschweinbach.

Ein weiteres Vorreiter-Projekt ist der Freiluftsupermarkt in Freiham. Dort könnt ihr eure Lebensmittel direkt selbst ernten ohne Mitglied in einem Stadtgarten zu werden. Das Obst und Gemüse ist in Bioqualität und wird natürlich je nach Jahreszeit angepflanzt. Am Ausgang könnt ihr dann eine freie Spende hinterlassen. Den Freiluftsupermarkt findet ihr hier: Wiesentfelser Straße, München Freiham.

Anlaufstellen in der Stadt

Wem das alles zu weit oder mit zu viel logistischem Aufwand verbunden ist, der wird natürlich auch in München fündig. Schaut doch mal im Ohne Laden in der Schellingstraße 42 vorbei, über den wir hier schon berichtet haben. Dort gibt es alles – wie der Name schon sagt – eben OHNE unnötige Verpackung. Oder checkt die Wochenmarkt-Lage in eurem Viertel – München hat nämlich mehr als vierzig Wochenmärkte und damit sicher auch einen in eurer Gegend.

Ist vielleicht nicht immer schneller oder einfacher als der Supermarkt ums Eck. Aber ganz bestimmt mit einem guten Gefühl verbunden.