Hanau ist überall – Gedenkveranstaltungen in München
Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nessar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov – der rechtsextreme Terroranschlag von Hanau jährt sich zum ersten Mal. Unter #hanauistüberall finden in diesen Tage bundesweit Gedenkveranstaltungen, Demo und Kundgebungen statt. Wo ihr in München teilnehmen könnt und welche Formate darüber hinaus zu Hanau und Rechtsextremismus in Deutschland informieren findet ihr hier.
Initiative 19. Februar Hanau
Nach den Anschlägen von Hanau hat sich die "Initiative 19. Februar" gegründet. Sie will erinnern, fordert aber auch Aufklärung zur Polizei- und Behördenarbeit und Konsequenzen. Während Corona ziemlich schnell den Anschlag in Hanau aus dem kollektivem Gedächtnis verdrängt, ist es seitdem die Initiative, die immer wieder den Fokus auf den rechtsextremen Terroranschlag lenkt. Falls ihr die Arbeit der Initiative unterstützen möchtet, könnt ihr das mit einer Spende tun.
Podcast Das Thema: "Hanau: Ein Jahr nach dem rechten Terroranschlag"
Der SZ-Podcast "Das Thema" spricht in dieser Folge mit dem Journalisten Matthias Drobinski, der vor einem Jahr für die SZ aus Hanau berichtet hat. Er erzählt von nicht nur von der rechtsextremen Tat und den Tagen danach, sondern auch von dem bemerkenswerten Engagement der Angehörigen und gibt eine Einschätzung, was aus seiner Sicht seitens der Polizei und Politik schief gelaufen ist. Die Folge ist ein guter Einstieg, um sich dem Terroranschlag von Hanau intensiver anzunähern.
Podcast: “190220 – Ein Jahr nach Hanau”
Deutlich intensiver beschäftigt sich der Spotify-Podcast "190220 – Ein Jahr nach Hanau" mit dem Anschlag. In dem Dokumentationsformat blicken die Journalistin Sham Jaff und Reporterin Alena Jabarine in insgesamt sechs Episoden auf persönliche Schicksale von Opfern und deren Angehörigen, auf ein Jahr voller Aktivismus und auf die Rolle der beteiligten Behörden. Außerdem werden Expert:innen wie Saba-Nur Cheema von der Bildungsstätte Anne Frank, der Rechtsextremismus-Expertin Karolin Schwarz oder der Journalistin Hadija Haruna-Oelker mit einbezogen und die Geschichten der neun Menschen, die bei dem Anschlag ermordet wurden, erzählt.
Instagram-Kanal @einjahrhanau
Auch auf Instagram erfahrt ihr mehr zu Hanau: Der Account einjahrhanau will wir verschiedene Aspekte, die mit dem Anschlag zusammenhängen, thematisieren und weiter informieren. Welche rechtsextremistischen Anschläge haben sich bereits vor Hanau in Deutschland ereignet? Welche Fragen sind nach einem Jahr immer noch ungeklärt? Und wie geht es jetzt weiter? Folgen lohnt sich.
ARD Mediathek: Hanau - Eine Nacht und ihre Folgen
Falls Podcast nicht euer Medium ist, findet ihr auch in der ARD Mediathek eine Doku zu Hanau. Die Reportage "Hanau – Eine Nacht und ihre Folgen" berichtet, wie Überlebende und Angehörige dieTatnacht und die Monate danach erlebt haben.
München als Hauptstadt der Bewegung
Hanau ist nicht München? – Das stimmt, ist aber letztlich völlig unwichtig. Denn egal wo in Deutschland, Rechtsextremismus und damit verbundene Terroranschläge existieren. Wer sich mit der Münchner Geschichte etwas genauer beschäftigen möchte, dem legen wir einen ausführlichen Besuch im NS-Dokuzentrum ans Herz (sobald es natürlich wieder geht). Bringt unbedingt Zeit mit, denn es gibt sehr viel zu erfahren. Ebenfalls vom NS-Dokuzentrum: Die kostenfreie App "Orte Erinnern", die euch euch zu 120 geschichtsträchtigen Orten in München und Umgebung führt.
Als größter rechtsextremer Anschlag im Deutschland der Nachkriegszeit wird mittlerweile das Oktoberfest-Attentat von 1980 eingeordnet. Eine neue Gedenkstätte an der Theresienwiese soll dazu beitragen, dass Münchner:innen und sonstige Besucher:innen mehr darüber erfahren, was damals genau passiert ist. Der Besuch ist jederzeit möglich und kostenfrei.
Auch die Kammerspiele thematisieren diesen Anschlag in "Das Oktoberfestattentat". Das Projekt konzentriert sich auf die persönlichen Folgen, die solche Anschläge haben – und wie wir als Gesellschaft mit den von rechter Gewalt Betroffenen umgehen.