Es waren einmal lange Clubnächte, die in der Altstadt begannen. Erst wurde sich in der Spezlwirtschaft gestärkt und danach ging es ab ins Crux. Beides gehört – zumindest in der Altstadt – der Vergangenheit an. Auf das gute Essen in der Spezlwirtschaft müsst ihr aber trotzdem nicht verzichten, sondern habt sogar die Auswahl zwischen zwei Restaurants: einmal in Haidhausen und einmal in Sendling.

Hip-Hop und bayerische Wirtschaft – geht sich das zusammen aus? Tut es, und die Spezlwirtschaft ist das beste Beispiel dafür. Schließlich läuft hier nur Hip-Hop, während Essen und Ambiente doch eher ganz klar „Wirtshaus“ signalisieren. Die einfachen Stühle und schweren Holztische laden dazu ein, sich hier sofort heimisch zu fühlen. Dazu gibt es noch freundlichen und bodenständigen Service, qualitativ hochwertiges und bezahlbares Essen und gute Drinks. Was braucht es eigentlich mehr?

© Annette Sandner

Die Speisekarte: Traditionell meets vegan

Trotz „gestandener Wirtschaft“ hält die Speisekarte die ein oder andere Überraschung bereit: Kohlrabischnitzel für Vegetarierinnen und Veganerinnen zum Beispiel. Die klassischen Fleischpflanzerl oder das gebackene Roastbeef machen alle Fans traditonell bayerischer Küche glücklich. Dazu frisch gezapftes Bier (Franziskaner oder Löwenbräu) und die Grundlage für einen guten Abend ist gelegt. Regionaler Bezug wird in der Spezlwirtschaft übrigens großgeschrieben. Man positioniert sich hier ganz klar gegen Convenience Food und für Selbstgemachtes.

© Annette Sandner

Spezl-Frühshoppen am Sonntag

Viel Unterschiede gibt es zwischen den Wirtschaften Haidhausen und Sendling nicht. Dennoch findet man die ein oder andere Abweichung auf der Wochen- und Standardkarte, was es vielleicht auch verlockend macht, mal den jeweils anderen Standort zu besuchen. Ausschließlich in Haidhausen erwartet euch zum Beispiel jeden Sonntag das Spezl-Frühschoppen. Ab 10 Uhr könnt ihr dort für 18,50 Euro den Tag beginnen. Oder den Kater vertreiben – je nachdem.

© Munich With Us

Weinkarte von Sommerlier und Mit-Inhaber Philipp Hanrieder

Regionalität ist auch der Schwerpunkt bei den Weinen. 70 Prozent der ausgeschenkten Weine in der Spezl Wirtschaft kommen aus Deutschland, der Rest aus Österreich und Italien. Die Weinkarte ist sorgfältig kuratiert, denn Mit-Inhaber Philipp Hanrieder hat seine Sommerlierausbildung im wahrsten Sinne des Wortes nicht umsonst gemacht. Passend dazu hat er in Sendling auch einen kleinen Weinladen namens Vino Infernale in der Kochelseestraße 8 eröffnet. Falls eure Lieblingsflasche also mal in der Spezlwirtschaft ausgetrunken ist, könnt ihr diese dort beziehen. Und in diesem Sinne sagen wir ganz getreu des Spezlwirtschaft Mottos:“Ja zur Tradition, yeah zum Fortschritt“!