Kunst im Juli

Sommer 2019 in drei Wörtern? Heiß, heiß, heiß! Es wird viel geschwitzt in München und die Temperaturen klettern weiter nach ganz oben. Wir haben wieder einige klimatisierte Räume für euch auf Lager, die zufälligerweise auch noch super Ausstellungen beinhalten. Wer eine Abkühlung mit etwas Kunst verbinden will, ist hier also genau richtig. Besonders kalt ist es im Haus der Kunst, wo ihr ab Mitte Juli eine umfangreiche Werkschau von Miriam Cahn entdecken könnt, in der Villa Stuck kann bei angenehmer Raumtemperatur eine Fotoausstellung mit Bildern aus der DDR betrachtet werden. Und auch Münchens Galerien warten mit Klimaanlagen und neuen Ausstellungen auf euch. 


Zero Gravity 
Vernissage 20. Juli 2019, 19 Uhr
Laufzeit 20. Juli – 30. September 2019
Eres Stiftung 

“Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit.” Diesen ikonischen Satz kennt jeder. Vor exakt 50 Jahren, in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969 betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Ausgelöst durch die Faszination der Weltraummissionen entwickelte sich in den darauffolgenden Jahrzehnten ein regelrechter Hype, um alles, was damit zu tun hat, eine veränderte Wahrnehmung unseres Planeten, sowie die Auflösung von scheinbar festen Begriffen wie Raum und Zeit. Die Eres Stiftung hat dieses Jubiläum zum Anlass genommen, um eine Ausstellung zu planen, in der sich alles um die Raumfahrt dreht. Kunstschaffende wie Sonia Leimer, Robert Rauschenberg oder Andy Warhol haben sich mit unterschiedlichen Thematiken rund um das Thema Raumfahrt beschäftigt und werden nun, mit einigen anderen Künstler*innen in der Eres Stiftung gezeigt. 

Nam June Paik, Ohne Titel (July 20), 1985, Farboffset-Lithographie © Nam June Paik Estate, Foto: Dominik Gigler

Miriam Cahn: Ich als Mensch
Eröffnung 11. Juli 2019, 19 Uhr
Laufzeit 12. Juli – 27. Oktober 2019
Haus der Kunst

Anlässlich des 70. Geburtstages der Künstlerin Miriam Cahn wird im Haus der Kunst eine umfassende Werkschau gezeigt. Ihr Oeuvre umspannt inzwischen fünf Jahrzehnte und beinhaltet Skulpturen, Filme, Kreidezeichnungen und ihr malerisches Hauptwerk, für das sie international bekannt geworden ist. Die Besucher*innen haben nun die Möglichkeit anhand 200 Werken die Schaffensphasen der Künstlerin kennen zu lernen. Cahn hinterfragt mit ihrer Kunst Macht- und Geschlechterrollen, sowie gängige, diskriminierende Repräsentationsmuster des weiblichen Körpers. Mit ihrer farbgewaltigen Malerei setzt sie sich zudem intensiv mit Flucht und Vertreibung auseinander, wie zuletzt in der documenta 14 zu sehen war und nun auch im Haus der Kunst.

Miriam Cahn, Kriegerin, 12.8.13, 2013, watercolor and pastel on paper, 47 x 33 cm, Courtesy the artist, Galerie Jocelyn Wolff, Paris and Meyer Riegger Berlin, Karlsruhe, Photo: François Doury

Walk the talk | Caro Jost 
Eröffnungswochenende 13. & 14. Juli 2019 zum Kunstarealfest
Laufzeit 13. Juli – 27. September 2019
Galerie Britta von Rettberg

Die Galerie Britta von Rettberg zeigt in der Ausstellung “Walk the talk” neue Arbeiten der Konzeptkünstlerin Caro Jost. Im Fokus der Ausstellung stehen Werke ihrer aktuellen Serie “Public Paintings”, in denen sie sich auf den Sommer 2001 in New York bezieht. Fasziniert von dem Leben in der Metropole der Gewinner und Verlierer, stellt sie sich ihr eigenes Foto- und Materialarchiv zusammen, aus dem sie schöpft. Die Selbst- und Außenwahrnehmung wird zum Schwerpunkt ihrer Arbeiten, was sie auch im Ausstellungsraum sichtbar macht – dort reflektieren sich die Betrachtenden in einer 180 x 250 cm Spiegelarbeit.


Insert Michael Venezia | David Reeds
Laufzeit bis 30. August, 2019
Häusler Contemporary 

Zusätzlich zu den Werken von Michael Venezia, wird in der aktuellen Ausstellung “Swerves” in der Galerie Häusler Contemporary nun eine zweite künstlerische Position in Ergänzung gezeigt. Der amerikanische Maler David Reeds ist nicht nur freundschaftlich mit Venezia verbunden, seine Arbeiten fügen sich auch noch perfekt neben denen des Künstlers ein. Ebenso wie Venezia beschäftigte sich Reeds schon immer mit der Malerei und ist für seine gestischen, dynamischen Pinselstriche bekannt worden. Es werden zwei neue Werke von Reeds zu sehen sein, sowie ausgewählte Zeichnungen.


Von Ferne. Bilder zur DDR
6. Juni – 15. September 2019
Villa Stuck

30 Jahre Mauerfall. Wie blicken wir darauf zurück? In der Gruppenausstellung “Von Ferne. Bilder zur DDR” werden 18 künstlerische Positionen gezeigt, die sich allesamt mit dem visuellen Nachlass der DDR auseinandersetzen. Die Arbeiten sind dabei eine Kombination aus eigenen Fotografien und der Aneignung von Bildern aus privaten und institutionellen Archiven. Vor allem die verschiedenen Formen des Erinnerns und der Übergang zwischen individueller und kollektiver Erinnerung ist Teil der Ausstellung. Ein Wechselspiel zwischen Privatheit und Öffentlichkeit. Es werden große und kleine Geschichten erzählt, von Orten, die einst existierten und von Situationen, die bereits vergangen sind.

Seiichi Furuya, Dresden, 1984, Courtesy Galerie Thomas Fischer © Seiichi Furuya

Mehr Infos über aktuelle Ausstellungen, Kunst und Architektur findet ihr auch auf Julias Blog: JULIARTSTORIES