Kunst im März

Im März passieren viele gute Dinge: die Sommerzeit kommt zurück, die ersten Knospen zeigen sich und viele neue Ausstellungen eröffnen. Diesen Monat gibt es wieder einiges zu entdecken in der Münchner Kunstszene und alle kommen auf ihre Kosten. Zu sehen gibt es romantische Landschaftsmalerei im Lenbachhaus, Architekturgeschichte in der Pinakothek der Moderne und Fotografien aus den Achtzigern in der Alexander Tutsek Stiftung.


Kino der Kunst | Artist Talk Bjørn Melhus
21. März 2019, 18 Uhr Einlass, Beginn 18:30
Pinakothek der Moderne Auditorium

Bis das Kino der Kunst nächstes Jahr wieder stattfindet, müsst ihr euch noch etwas gedulden aber bis dahin finden wieder einige interessante Filmvorführungen und Gespräche mit Künstler*innen statt. Am 21. März zum Beispiel, wird der deutsch-norwegische Video-Künstler Bjørn Melhus seine jüngsten Arbeiten vorstellen und einen Einblick in seinen noch nicht abgeschlossenen Film SUGAR geben. Melhus ist für seine ironischgrotesken, gesellschaftskritischen Inszenierungen bekannt, für die er selbst in verschiedene Rollen schlüpft. Im, von Bernhard Schwenk geführten, Künstlergespräch, wird auch das Verhältnis von Film und Installation diskutiert werden.

SUGAR (Digital Film / production still – work in progress, voraussichtlich 2019) © Bjørn Melhus

El Anatsui: Triumphant Scale
Eröffnung 7. März 2019, 19 Uhr
Laufzeit 8. März bis 28. Juli 2019
Haus der Kunst

Der Titel, der bislang größten Überblicksausstellung des renommierten afrikanischen Künstlers El Anatsui verrät bereits was zu sehen sein wird. “Triumphant Scale” wird im Haus der Kunst den gesamten Ostflügel einnehmen und konzentriert sich auf die triumphalen und monumentalen Skulpturen des Künstlers. In seiner bislang fünfzigjährigen Karriere experimentierte Anatsui mit verschiedenen Medien und Materialien. Seine wohl bekanntesten Arbeiten aus Kronkorken aus den letzten zwei Jahrzehnten werden im Mittelpunkt stehen. Nicht zu übersehen sind seine neuesten Skulpturen, die vor der Süd-Fassade des Museums angebracht sind und sich mit der Monumentalität des Gebäudes auseinandersetzen. Der Künstler selbst wird am 8. März bei einem Künstlergespräch anwesend sein. Zudem wird der in Burkina Faso geborene Architekt Francis Kere bei einem “Talks & Tours” am 19. März teilnehmen.

El Anatsui, Gravity and Grace, 2010, aluminum and copper wire, 190 x 441 inches (482 x 1120cm), Collection of the Artist, Nsukka, Nigeria, Courtesy Jack Shainman Gallery, New York


Bauhaus – Eine fotografische Weltreise
Eröffnung 19. März 2019, 19 Uhr
Laufzeit 20. März bis 2. Juni 2019
Gasteig

Das 1919 von Walter Gropius gegründete Bauhaus feiert hundertjähriges Jubiläum, weswegen eine Reihe von Ausstellungen sich dieses Jahr mit dem Thema auseinandersetzen. Die innovativen Ideen, die sich im Bauhaus entwickelten, beeinflussten die Moderne Architektur weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Der Fotograf Jean Molitor dokumentiert diesen Einfluss seit fast einem Jahrzehnt und reist dafür in die unterschiedlichsten Ecken der Welt. Havanna, St. Petersburg oder Guatemala Stadt – Molitor macht globale Verbindungen und einen weltumspannenden Austausch der vom Bauhaus geprägten Bauweise sichtbar. Wer nicht genug bekommen kann vom Bauhaus sollte auch der Pinakothek der Moderne einen Besuch abstatten, dort findet gerade eine „Reflex Bauhaus“ Ausstellung statt.


Die neue Heimat (1950-1986) | Eine sozialdemokratische Utopie und ihre Bauten
Laufzeit 28. Februar bis 19. Juni 2019
Architekturmuseum der TU (Pinakothek der Moderne)

Der größte und wichtigste nichtstaatliche Wohnungsbaukonzern im Europa der Nachkriegszeit war die “Neue Heimat”. Die Firma mit dem vielversprechenden Namen hat in über dreißig Jahren mehr als 400.000 Wohnungen und zahlreiche Kommunal- und Gewerbebauten geplant und realisiert, bis das skandalöse Ende der Neuen Heimat Anfang der achtziger Jahre das Ende der Epoche markierte. Das Architekturmuseum der TU unterzieht den Wohnungsbaukonzern einer erstmaligen und tiefgreifenden Untersuchung. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Wohnungskrise in München bietet sich die Ausstellung “Die neue Heimat (1950-1986). Eine sozialdemokratische Utopie und ihre Bauten” perfekt an.


Natur als Kunst
Eröffnung 18. März 2019, 19 Uhr
Laufzeit 19. März bis 18. August 2019
Lenbachhaus

Im Lenbachhaus finden sich Landschaftsmalerei und -fotografie des 19. Jahrhunderts in einer Ausstellung wieder. “Natur als Kunst” präsentiert ein breites Spektrum an deutscher, französischer und skandinavischer Landschaftsmalerei, die im Kontrast zu früher Landschaftsfotografie aus dem Münchner Stadtmuseum gezeigt wird. Ab 1800 entwickelten sich neue Herangehensweisen, Motive und Techniken in beiden Medien. Die Künstler*innen verließen ihre Ateliers und begaben sich auf Reisen in der freien Natur.

Wolkenstudie aus dem Atelierfenster, um 1828, Öl / Papier, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Dauerleihgabe der Christoph Heilmann Stiftung

Primäre Gesten
Laufzeit 22. März bis 30. August 2019
Alexander Tutsek Stiftung

Anfang der achtziger Jahre erkundete der amerikanische Künstler Robert Rauschenberg mit einer Kamera im Gepäck China, um ein Zeichen zu setzen: eine Geste des Interesses an einer fernen und fremden Kultur. Seine dabei entstandene Fotoserie wird in der Ausstellung “Primäre Gesten” neben vier zeitgenössischen Glas-Installationen von Mona Hatoum, Hassan Khan, Jana Sterbak und Terry Winters gezeigt. Der Titel der Ausstellung bezieht sich dabei auf die kleinen, zwischenmenschlichen Gesten und Bewegungen des Körpers, die zur nonverbalen Kommunikation dienen. Alltäglichen und primären Gesten, wie ein Kreis oder ein Knoten, wurden dabei von den Künstler*innen in eine skulpturale Formensprache umgesetzt.


Mehr Infos über aktuelle Ausstellungen, Kunst und Architektur findet ihr auch auf Julias Blog: JULIARTSTORIES