Wenn es euch im Juli draußen zu heiß wird, könnt ihr euch über neue Ausstellungen in klimatisierten Räumen freuen: Im Lenbachhaus ist aktuell eine Einzelausstellung mit der amerikanischen Künstlerin Rosemary Mayer zu sehen und die nächste Eröffnung des Museums steht bereits vor der Tür. Die Galerie der Künstler*innen zeigt neue Nachwuchstalente, Anna McCarthy wäscht Wäsche in der Galerie Sperling und das Muffatwerk zeigt Klangkunst.

© Photo: Swiss Institute, New York

Rosemary Mayer. Ways of Attaching

Laufzeit bis 18. September 2022
Lenbachhaus

Im Lenbachhaus spannen sich im Moment zarte Stoffe, dünne Platten und festgezurrte Bänder zu ausbalancierten Installationen auf. In der Einzelausstellung „Ways of Attaching“ könnt ihr die Arbeiten der amerikanischen Bildhauerin, Autorin und Übersetzerin Rosemary Mayer sehen. Ihre schwerelosen und doch aufbauschenden Objekte scheinen der Schwerkraft zu trotzen und stellen Materialien auf die Probe. Der Titel der Ausstellung ist dabei zweideutig zu lesen: Der Begriff des „Attaching“ bezieht sich einerseits auf das Verknüpfen von Materialien, aber auch auf das Aufbauen emotionaler Bindungen mit Freund:innen und Kolleg:innen aus Vergangenheit und Gegenwart. In der Ausstellung wird zudem ein Schwerpunkt auf ihre skulpturalen Methoden wie Drapieren, Knoten, Spannen und Balancieren gelegt. 

© „Gazing beyond a floor“. Copyright: Dominik Bais

TACKER 2022 / PRESELECTION 

Eröffnung am 05. Juli, 14 - 20 Uhr
Laufzeit vom 06. bis 17. Juli 2022
Galerie der Künstler*innen

Hier könnt ihr die Münchner Künstler:innen von morgen entdecken! Die sich jährlich im Sommer wiederholende Ausstellungsreihe TACKER zeigt die Vorauswahl für die Nachwuchs-Förderprogramme DEBUTANT*INNEN und DIE ERSTEN JAHRE DER PROFESSIONALITÄT des BBK München in der Galerie der Künstler*innen. Nach Sichtung von 75 Portfolios wurden letztendlich 21 künstlerische Positionen ausgesucht, die nun ihre Werke im Original präsentieren dürfen. Nach einer weiteren Jurysitzung vor Ort werden anschließend 10 Finalist:innen bestimmt, drei Künstler:innen werden als Debütant:innen des BBK München und Oberbayern festgelegt und sieben Kunstschaffende können daraufhin ihre Arbeiten in der Ausstellung „Die ersten Jahre der Professionalität“ zeigen. Euch erwarten spannende und abwechslungsreiche Werke von jungen Talenten!

SVS Collisions Exhibition

Laufzeit: am 19./20./21./23. Juli 2022 von 16 – 23 Uhr & am 24. Juli 2022 von 14 – 20 Uhr
Muffatwerk

Das Muffatwerk verwandelt sich in eine Ausstellungshalle! Vom 19. bis 24. Juli könnt ihr dort Klangkunst entdecken. Die gezeigten Werken basieren auf einem interdisziplinären Austausch zwischen dem SVS Kollektiv und Physiker:innen des Laboratorio Subterraneo de Canfranc – einem der führenden Forschungslabore für Dunkle Materie. Das Kollektiv lud Künstler:innen dazu ein, gemeinsam mit den Wissenschaftler:innen universellen Fragen in den Pyrenäen in Spanien nachzugehen. Dabei wurde zum Beispiel untersucht, wie zusammenstoßende Partikel klingen. Daraus entstanden zahlreiche künstlerische Positionen in Auseinandersetzung mit dem Klang. Ihr könnt Skulpturen, Soundinstallationen bis hin zu performativen Arbeiten in der Muffatwerk sehen. 

Anna McCarthy: Washing Cycle

Laufzeit bis 6. August 2022
Sperling Galerie

Anna McCarthy wäscht metaphorische Wäsche in der Sperling Galerie. In ihrer Ausstellung „Washing Cycle“ ist das Wäschewaschen ein Indikator für häusliche Arbeit und wiederkehrendes Motiv in ihren Arbeiten. Der Zyklus der Wäsche ist beispielsweise Teil ihres gleichnamigen Triptychons, in dem ein Kleidungsstück zuerst am Boden zu finden ist, bevor es gewaschen, getrocknet und wieder auf den Boden geworfen wird. Es handelt sich um unsichtbare Arbeit, die scheinbar nie endet. In der Sperling Galerie könnt ihr Anna McCarthys großformatige Zeichnungen entdecken, auf denen sich Kleidungsstücke bedrohlich ausdehnen und selbst zum Material, zur Leinwand, werden. 

© © Miriam Cahn

WAS VON 100 TAGEN ÜBRIG BLIEB… Die documenta und das Lenbachhaus

Eröffnung am 18. Juli 2022, 19 Uhr
Laufzeit ab 19. Juli 2022
Lenbachhaus

Wenn ihr es dieses Jahr nicht nach Kassel schafft, dann könnt ihr euch ab dem 18. Juli einen Hauch der documenta im Lenbachhaus abholen. Dort eröffnet die große Rückschau „Was von 100 Tagen übrig blieb… Die documenta und der Lenbachhaus“, in der die Wechselwirkung zwischen documenta und gesellschaftspolitischem Kontext am Beispiel einiger Werke der letzten 67 Jahre untersucht wird. Seit die documenta 1955 das erste Mal in Kassel stattfand, hat die Ausstellung, die alle fünf Jahre für jeweils 100 Tage zu sehen ist, die Programmatik und Sammlungen der Kunstmuseen der Bundesrepublik nachhaltig beeinflusst. Im Lenbachhaus könnt ihr Werke aus allen documenta-Ausstellungen bis in das Jahr 2017 sehen. Welche Arbeiten sind in der musealen Sammlung des Lenbachhaus sichtbar geblieben?