Münchner Fußballkneipen – s’Zwölferl

Wo findet man gute Fußballkneipen in München? Gute Frage! Aber bevor wir uns in die Recherche stürzen, haben wir uns gedacht, lassen wir doch lieber mal die Profis ran.  Wie zum Beispiel das Münchner Startup  anspiel.bar, das es sich auf die Fahne geschrieben hat, Sportfans  und Bars zusammenzubringen.

logo anspiel.barDenn auf  www.anspiel.bar  können User sehen, welche Spiele in welcher Bar in ihrer Umgebung gezeigt werden – und die Info, welches Bier dort ausgeschenkt wird, darf natürlich auch nicht fehlen. Die Idee dazu kam den Gründern bei einem Trip nach New York, während dem  sich keine Bar auftreiben ließ, die ein Spiel des FC Liverpool übertrug. Zurück in München sind sie dieses Problem gleich mal praktisch angegangen und haben anspiel.bar ins Leben gerufen. #läuftbeidenen


Fußball gucken kann man ja prinzipiell überall, aber wer so ein richtiges Boazn-Feeling sucht und das noch mitten im Lehel – der ist im s’Zwölferl richtig!

Gleich vorweg: Das s’Zwölferl ist klein, richtig klein. Wenn man reinkommt, steht man schon fast an der Theke, über der zwei ziemlich große Bildschirme hängen. Hinter der Theke schenkt mit stets freundlichem Lächeln und sehr verbindlichem Wesen Jürgen Präger das Hacker-Pschorr aus – oder eine Cola, wer das lieber mag. Und wem der Magen knurrt, dem macht der Jürgen auch noch schnell einen Schinken- oder Käsetoast oder ein Paar Wiener. Im Raum selbst steht noch ein großer runder Tisch, den man lieber reservieren sollte, wenn man mit einer größeren Gruppe zum Fußball gucken kommt. Ansonsten kann man auch an dem langen Tresen sitzen, der vor dem Fenster und gegenüber der Theke verläuft.

Die Innenausstattung ist sowieso ganz anders, als man es von außen vermuten würde. Da stehen auf dem hellen Holz schwere Bierkrüge neben einem Blumenkasten, an den Wänden wechselt sich das Hirschgeweih mit modernen Kunstdrucken ab und irgendwo dazwischen findet sich auch noch eine blaue Plastikgießkanne. Bei gutem Wetter kann man auch draußen sitzen, dem Treiben im Lehel zusehen und sich freuen, dass man für sein Helles nur ungefähr die Hälfte zahlt wie die Kundschaft der umliegenden Nobelschuppen. Das s’Zwölferl fühlt sich keinem Verein besonders verpflichtet, aber es werden natürlich alle Bayern und 60er-Spiele gezeigt, dazu noch die Spiele der Champions League und des DFB-Pokals (was genau gezeigt wird, findest du hier). Natürlich wird auch die EM übertragen und wenn man den Jürgen danach fragt, bekommt er leuchtende Augen und erzählt, dass er zur Europa- und Weltmeisterschaft extra einen riesigen Bildschirm ins Fenster und die Lautsprecherboxen nach draußen stellt. Da kann man sich dann zum Fußball gucken notfalls einfach dazustellen, wenn man keinen Sitzplatz mehr bekommt. Dann erzählt Jürgen noch von der Wahnsinns-Stimmung, die dabei herrscht und man glaubt es ihm ungesehen.

Das Publikum besteht zu einem Großteil aus Stammgästen, die meist an der Theke stehen. Aber es finden sich auch einige eher studentisch aussehende Gäste, so dass sich eine interessante Mischung ergibt. Da es ja doch recht schnell voll wird, bleibt es nicht aus, dass sich auch jeder Sozialphobiker bald in einem Gespräch wiederfindet – mit Jürgen, mit dem Stammgast an der Theke oder mit dem jugendlichen Fußballfan am runden Tisch. Dann erfährt man vielleicht, dass es das s’Zwölferl schon seit 41 Jahren gibt und dass es vormals von Jürgens Vater geführt wurde, bis der Jürgen es vor fünf Jahren ganz übernahm. Mehr Kult geht eigentlich nicht.

Fazit: Wer ein Spiel in einer richtig kultigen Boazn und entspannter Atmosphäre sehen möchte, der ist hier genau richtig.


s’Zwölferl
Seitzstr. 12
80538 München
089 23249055

Öffnungszeiten
Mo-Sa: 10h-22h
Sonntag: Ruhetag