7 Tipps: Plastik sparen in München

Die Vermeidung von Plastik ist ein großes Thema. Bilder vom Müllteppich im Pazifik, von an Mikroplastik verendeten Vögeln und Fischen und von brennenden Müllhalden irgendwo ganz weit weg in Afrika gehen um die Welt und bleiben im Kopf.


Laut dem Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) entsorgt jeder Münchner pro Jahr 1,2 m3 Leichtverpackungsmüll (Plastikverpackungen und Verbundstoffe). Das sind auf uns alle hier in München hochgerechnet 42.000 Tonnen im Jahr. 42.000 Tonnen, die sowohl in der Produktion, als auch in der Entsorgung jede Menge Ressourcen fressen. 42.000 Tonnen, von denen einiges von völlig überflüssigen und vermeidbaren Plastikverpackungen stammt, und von denen ebenso einiges in besagtem Müllteppich, in Tieren oder auf Müllhalden weit, weit weg landet.

Dieses Problem geht uns alle an – auch hier im aufgeräumten München. Wie können wir dieses Problem lösen? Dass man zum Einkaufen seine eigenen Taschen mitbringen und an der Bar den Strohhalm dankend ablehnen sollte, ist weitläufig bekannt. Wir haben 7 weitere Tipps, wie man hier in München aktiv Plastikmüll einsparen kann.


1 Einkaufen in verpackungsfreien Läden

Der Großteil unseres privaten Plastikmülls entsteht durch die Verpackungen unserer Lebensmittel und Pflegeprodukte. Was liegt da näher, als verpackungsfreie Läden zu nutzen? Der Ohne Laden in der Schellingstraße 42 ist schon eine kleine Institution. Und so erfolgreich, dass 2019 eine zweite Filiale in der Rosenheimer Straße 85 aufgemacht hat. In der Plastikfreien Zone in der Schloßstraße 7 ist der Name ebenfalls Programm – neben Lebensmitteln findet ihr hier auch plastikfreie Alternativen für andere Lebensbereiche wie Büro und Bad. Bei abgefüllt & unverpackt in der Fraunhoferstraße 23 gibt es eine große Auswahl an Hygiene- und Pflegeprodukten  zum Abfüllen oder in plastikfreien Verpackungen.

Den Wunsch nach verpackungsfreiem Einkaufen hat auch den gemeinnützigen Münchner Verein rehab republic e.V. umgetrieben – das Resultat ist das Label „Einmal ohne, bitte“.  Auf der Website von „Einmal, ohne bitte“ werden Geschäfte und Lokale auf einer Karte angezeigt, in denen ihr Lebensmittel ohne Verpackung und in eigenen Behältnissen kaufen könnt. Den Sticker mit dem Schriftzug „Einmal ohne, bitte“ werdet ihr künftig hoffentlich an immer mehr Theken und Schaufenstern teilnehmender Partner finden können.

Ein kleiner Tipp vorab: Überlegt euch vor eurem Einkauf gut, was ihr benötigt. Um Spüli, Haferflocken und Reis unfallfrei nach Hause zu transportieren, solltet ihr im besten Falle eure eigenen Behältnisse mitbringen.


2 Second Hand einkaufen

Um den Begriff „Fast Fashion“ kommt man im Zusammenhang mit der Plastikproblematik kaum herum. Sowohl in der Entstehung der Kleidung, als auch in ihrer Entsorgung kommt es zu allerhand ungesunden Plastikabfallstoffen. Denn: Viele der billigen Produkte aus den allseits beliebten Hauptstraßen-Geschäften enthalten zunehmend Synthetikanteile. Und je mehr Mischfaser, desto schwieriger die Weiterverwertung.

Um dieses Problem zu umgehen, bietet München glücklicherweise jede Menge Flohmärkte und Second Hand Shops. Das vermeidet nicht nur Müll, sondern schont auch euren Geldbeutel. Eine Win-Win-Situation. Eine Liste unserer liebsten Münchner Second Hand Shops findet ihr hier. Ganzjährig flohmarktshoppen könnt ihr auf dem riesigen Flohmarkt am Olympiapark – der findet jeden Freitag und Samstag von 7 bis 16 Uhr statt. Ansonsten sind wir auch immer für einen guten Hofflohmarkt zu haben… hier geht es zu den Terminen.


3 Einkaufen auf Münchens Märkten

Auch schon mal erschrocken, nachdem ihr euer Supermarkt-Obst und -Gemüse aus seinen Plastikschichten befreit habt? Auf einmal ist ein ganzer Mülleimer voll. Am einfachsten könnt ihr das vermeiden, indem ihr eure Vitamine auf den Münchner Märkten besorgt. Entweder auf einem der festen Märkte (Elisabethmarkt, Viktualienmarkt, Viktualienmarkt-Schwester in der Rathausgasse in Pasing und der Markt am Wiener Platz) oder auf einem der über 40 Wochenmärkte, die in ganz München stattfinden. Eine Suchmöglichkeit nach eurem Wohn- oder Standort findet ihr hier.

Trotzdem nichts in der Nähe? Gute Anlaufstellen für Verpackungsfreies sind auch Obst- und Gemüseläden wie Gretels Markt oder kleinere exotische Supermärkte.


4 Plastikflaschenkauf durch Refill ersetzen

Eine der einfachsten Übungen, um Plastikmüll zu sparen, ist es, immer eine eigene, wiederbefüllbare Flasche Wasser dabei zu haben. So könnt ihr PET Flaschen und Plastikbecher vermeiden, falls euch unterwegs der Durst überkommt. Grundsätzlich könnt ihr euch darauf verlassen, dass das Münchner Leitungswasser von bester Qualität ist und ständig geprüft wird. Wer gerade keinen Wasserhahn zur Hand hat, hält am besten die Augen nach einem Refill-Sticker auf. Das ehrenamtliche Non-Profit-Projekt Refill sucht in der ganzen Stadt nach Partnern, bei denen ihr kostenlos Leitungswasser auffüllen könnt.

Die teilnehmenden Orte erkennt ihr an den blauen Refill-Aufklebern in Schaufenstern und an Türen. Oder ihr checkt die Karte auf der Refill-Website.


5 Weiterbildung ist alles

Das Thema liegt euch am Herzen und ihr möchtet gerne mehr erfahren? Der – oben schon mal erwähnte – Verein rehab republic e.V. setzt sich mit Projekten wie Schnibbelparties für mehr Nachhaltigkeit in der Stadt ein. Neben dem Label „Einmal ohne, bitte“ (siehe oben), bietet rehab republic auch immer wieder Workshops zur Plastikvermeidung an. Wer richtig aktiv werden mag, kann auch an den „München unverpackt“ Stammtischen des Vereins teilnehmen.


6 Recup Becher nutzen

München ist eine der Städte, die bei der Recup Initiative mitmacht. Das Prinzip ist ganz einfach: Im teilnehmenden Café oder beim Bäcker den nächsten Coffee to go nicht im Wegwerfbecher bestellen, sondern im Recup Pfandbecher. Der kostet gerade mal 1 Euro Pfand. Den gebrauchten Becher könnt ihr dann jederzeit wieder abgeben und bekommt euren Euro zurück. Oder aber ihr behaltet euren Becher für den nächsten Coffee to go. Bei vielen Recup Stellen erhaltet ihr sogar einen Preisnachlass auf euer Getränk, wenn ihr es im Recup Becher bestellt. HIER findet ihr die Karte mit den teilnehmenden Gastronomien.


7 Plastikmüll richtig entsorgen

Das Mindeste, was wir tun müssen, ist unseren Beitrag zur korrekten Entsorgung des Plastikmülls zu leisten. Das heißt: Plastik separat sammeln und zu den richtigen Containern der Wertstoffinseln bringen. Auch wenn es lästig ist! Wenn ihr Fragen habt, schaut doch mal im Abfalllexikon der AWM vorbei – dort ist genauestens aufgeschlüsselt, welcher Gegenstand in welchen Müll gehört.