Endlich angekommen – oder? Susanne hat ihre Zwanziger überlebt, sich ein Leben aufgebaut, eigentlich läuft alles ganz gut. Doch immer wieder schleichen sich Konflikte in ihre Freundschaften und Romanzen, entstehen Brüche und Intrigen. Ihr Umfeld wird zu einem Spielfeld, dessen Regeln sie nicht versteht. Das Gefühl der Leere lässt Raum für Erinnerungen, und Susanne beginnt über ihre Vergangenheit zu schreiben: ihre Zeit als Prostituierte. Der Text entwickelt ungeahnte Durchschlagskraft, als eine Freundin ihn stiehlt und veröffentlicht – und sich damit nicht nur Susannes Gedanken, sondern auch ihr Trauma aneignet. Es folgen Gerüchte, Statements, Shitstorms. Susanne sucht Halt bei ihrer Familie – und fürchtet zugleich, dass gerade dort alles zerbricht. „Alles ganz schlimm“ ist Drama, Schmerz, Humor und ein tiefer Blick in die Dynamiken unserer Zeit. Julia Pustet erzählt kompromisslos von Feminismus, Politisierung und Privilegien, von Freundschaften und Familienkonstellationen – ein Debüt voller Härte und Leichtigkeit. Julia Pustet ist Autorin und Musikerin. Auf Instagram schreibt sie regelmäßig über gesellschaftspolitische Themen. Mit „Alles ganz schlimm“ (September 2025) erschien ihr starkes Romandebüt.