Goethes Theaterstück „Egmont“ von 1789 verlangt einige Musikeinlagen. 1810, als das Stück wegen des Befreiungskriegs gegen Napoleon wieder hochaktuell war, bestellte das Wiener Hofburgtheater bei Ludwig van Beethoven eine neue Bühnenmusik für den „Egmont“. Beethoven lieferte zehn Nummern (darunter zwei Lieder), am bekanntesten wurde die Ouvertüre. Sie erzählt quasi schon das ganze Stück in drei Teilen – mit der „Siegessymphonie“ am Ende. Ein packendes, konzentriertes Beethoven-Orchesterwerk aus der Zeit zwischen seiner 6. und seiner 7. Symphonie.
Vier Gedichte seines Freundes Arseni Golenischtschew-Kutusow vertonte der russische Komponist Modest Mussorgski 1875/77 für Gesangsstimme und Klavier. In allen vieren ist der Tod der Hauptakteur: Er singt dem kranken Kind ein Wiegenlied, dem kranken schönen Mädchen ein abendliches Frühlingsständchen, tanzt mit dem betrunkenen Bauern im Schneesturm einen Trepak und triumphiert auf dem Schlachtfeld nach dem Kampf. Der Tod ist letztlich der Sieger. Dmitri Schostakowitsch hat die vier schauerlich-düsteren Lieder 1962 orchestriert – sie inspirierten ihn auch zu seiner 14. Symphonie.
Als Cosima Wagner erfuhr, dass Richard Strauss eine Symphonische Dichtung über Nietzsches „Also sprach Zarathustra“ plane, hielt sie das erst für einen „Zeitungsscherz“. Nietzsches halb philosophisches, halb poetisches Buch schien kein Stoff für eine Komposition zu sein. Doch Strauss hatte grandiose Einfälle, etwa die Streichermusik der Hinterweltler, das Grablied der Oboe, die „grausliche“ Fuge der Wissenschaft oder die weltberühmte Sonnenaufgangs-Fanfare. Zuerst durchquert die Musik die Bizarrerie der Menschenwelt, dann entfaltet sie „symphonischen Optimismus“, so Strauss. Er hielt den „Zarathustra“ für sein bis dahin „interessantestes“ Werk.
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