Donnerstag, der 09. Januar 2025
18:00 Uhr
im schauraum: comic + cartoon
Eintritt frei, keine Anmeldung
Dortmunder Comicstreit
Comicduell:
Vier Expert*innen präsentieren Comics und Mangas und tauschen kontroverse Ansichten aus.
Ähnlich dem Konzept des literarischen Quartetts, bietet der Comicduell Raum für sowohl harmonische Diskussionen als auch lebhafte Debatten.
Die Meinungen der Teilnehmer*innen sind gefragt, und Comicfans haben die Gelegenheit, zu entscheiden, welche Titel sie in Zukunft in der Stadt- und Landesbibliothek ausleihen oder erwerben möchten.
Im Rahmen der aktuellen Ausstellung "Black Comics. Vom Kolinialismus zum Black Panther" werden dieses Mal Comics passend zum Thema besprochen.
Außerdem ist Journalistin, Redakteurin, Autorin und Moderatorin Lilly Amankwah aus Köln als Gast-Streiterin zum ersten Mal mit dabei!
Sie beschäftigt sich in ihrer Arbeit besonders mit den Themen globale Gerechtigkeit, konstruktiver Journalismus, Politik und Gesellschaft sowie Musik und Popkultur.
Für den 18. Dortmunder Comic-Streit ergänzt sie die Runde im schauraum.
Hinweis: Auch dieser Comic-Streit wird wieder aufgezeichnet und später bei Youtube hochgeladen.
4 LESER*innen
Lilly Amankwah / Soziologin und Kulturjournalistin
Sophia Paplowski / Stadt- und Landesbibliothek
Alexander Braun / Kurator schauraum comic + cartoon
Stefan Mühlhofer / Direktor der Kulturbetriebe Dortmund
STREITEN SICH ÜBER
7 »BLACK« COMIC-TITEL
»Herz der Finsternis« von Joseph Conrad und Catherine Anyango
»Zehntausend Elefanten« von Pere Ortin und Nze Esono Ebale
»Kililana Song« von Benjamin Flao
»Aya« von Marguerite Abouet und Clement Oubrerie
»Aquaman: Schuld und Unschuld« von Brandon Thomas
» King « von Ho Che Anderson
»Rude Girl« von Birgit Weyhe
Informationen zu den Titeln:
»Herz der Finsternis« von Joseph Conrad und Catherine Anyango
Joseph Conrads "Heart of Darkness" zählt zu den bedeutendsten europäischen Romanen und wurde nun von Catherine Anyangos außergewöhnlich in einer Graphic Novel illustirert.
»Jede Seite von Catherine Anyangos Graphic Novel ist außergewöhnlich, und außergewöhnlich schön. Und es spielt keine Rolle, ob man Conrads Werk gelesen hat oder nicht.«
So beschrieb Rachel Cooke 2010 im Guardian die Adaption des 1902 erschienenen, wichtigsten Romans des Otago-Captains und Schriftstellers Joseph Conrad. David Zane Mairowitz, der den Text für die Neubarbeitung zusammenstellte, ergänzte die Geschichte mit Auszügen aus den Kongo-Tagebüchern des Autors. Joseph Conrad verarbeitete in der Novelle seine letzte Reise nach Belgisch-Kongo, die er nur knapp überlebt und die ihn seine Gesundheit gekostet hatte. »Heart of Darkness« zählt zu den bedeutendsten europäischen Romanen.
(Text: Modern Graphics)
»Zehntausend Elefanten« von Pere Ortin und Nze Esono Ebale
1944 reiste ein Team von Fotografen und Kameraleuten unter dem Mandat Francos nach Guinea, um das koloniale Leben in diesem ungewöhnlichen «Schwarzen Spanien» im Herzen Afrikas zu porträtieren. Einer dieser «Bilderjäger» war Manuel Hernández Sanjuán, der im Zuge seines zweijährigen Aufenthalts ein enormes, heute vergessenes Archiv anlegte.
Die Geschichte seiner Expedition wird in Zehntausend Elefanten anhand der Erinnerungen von Ngono Mbá erzählt, einem der Träger, der an dieser seltsamen Reise teilnahm, die die erfundenen Wahrheiten des Regimes «dokumentieren» sollte: jene unauslöschliche Erinnerung, die bis heute die koloniale Vergangenheit Spaniens darstellt.
(Text: bahoe books)
»Kililana Song« von Benjamin Flao
In einem der letzten Paradiese der Erde, im Hafenstädtchen Lamu in Kenia, lebt der zehnjährige Naim. Er ist ein Schlingel und er ist glücklich. Doch das Weltkulturerbe Lamu ist bedroht von Immobilienhaien und willfährigen Behörden...
(Text: Schreiber & Leser)
»Aya« von Marguerite Abouet und Clement Oubrerie
Ende der 1970er-Jahre: In der ivorischen Metropole Abidjan leben Aya und ihre zwei Freundinnen Adjoua und Bintou. Aya ist 19 Jahre alt, das Alter, in dem alles erreichbar scheint – vielleicht sogar ein Medizinstudium gegen den Willen des Vaters, der seine Tochter lieber heute als morgen verheiratet sähe. Während Aya von einer Zukunft als Ärztin träumt, schlagen sich Adjoua und Bintou die Nächte in den örtlichen Tanzbars um die Ohren und rauben ihrer Freundin mit ihren chaotischen Liebschaften den letzten Nerv…
Ob nun die Wahlen zur “Miss Stadtteil” vor der Tür stehen oder Ayas quirlige kleine Geschwister – von deren Existenz sie bisher nicht das Geringste geahnt hatte – in Marguerite Abouets und Clément Oubreries schwungvollem “Alltags-Dramolett ist alles möglich und nichts so, wie es scheint” (Süddeutsche Zeitung). Hinreißend komisch und voller Lebensfreude zeigt “Aya” ein Afrika fernab westlicher Klischees und lässt trotz der sich überschlagenden Ereignisse auch Raum für nachdenkliche Zwischentöne.
(Text: Reprodukt)
»Aquaman: Schuld und Unschuld« von Brandon Thomas
Jackson Hyde ist der Nachwuchsheld Aqualad und einer der Gefährten von Arthur Curry alias Aquaman, dem berühmten Helden von Atlantis. Für eine wichtige Mission muss Arthur nun das Untersee-Reich verlassen und ernennt Jackson zum neuen Aquaman! Doch kaum ist Arthur fort, kommt es in Atlantis zu einem Bombenanschlag, und der Verdacht richtet sich ausgerechnet gegen Jackson! Gejagt von der atlantischen Garde muss er die Hintergründe des Anschlags aufdecken. Dabei erfährt er vieles über seine Herkunft, die man ihm bisher verheimlicht hat – und das aus gutem Grund!
(Text: Panini)
» King « von Ho Che Anderson
Am 4. April 1968 fiel Martin Luther King einem Attentat zum Opfer. Zum 40. Jahrestag dieses Mordes, der die Welt erschütterte, veröffentlicht Carlsen eine umfangreiche Biografie des großen Bürgerrechtlers. Autor und Zeichner Ho Che Anderson präsentiert nicht nur die Lichtgestalt Martin Luther King, sondern zeigt auch den Menschen hinter dem Mythos. Auf 248 Seiten entsteht so ein umfassendes Bild von Kings Leben und Wirken.
(Text: Carlsen)
»Rude Girl« von Birgit Weyhe
In Zeiten der Globalisierung können wir uns überall hinbewegen, von überall arbeiten, überall leben – gesetzt den Fall, wir haben die passende Hautfarbe, ausreichend Bildung und am wichtigsten: den richtigen Pass. Im Rahmen eines Austauschprogramms unterrichtete die weiße Birgit Weyhe aus Deutschland an einem US-College. Während einer Tagung amerikanischer Germanist*innen im Mittleren Westen wird sie mit dem Vorwurf der kulturellen Aneignung konfrontiert. Nutzt sie ihre Privilegien als weiße Autorin aus, wenn sie Geschichten über Schwarze Menschen erzählt?
Sie lernt Priscilla Layne, eine afroamerikanische Germanistik-Professorin mit karibischen Wurzeln kennen. Sie ist ein „Oreo“: zu weiß für die Schwarzen Mitschüler*innen und für die Weißen ist ihre Haut zu dunkel. Sie beschließt gegen alle und alles gleichzeitig zu rebellieren, indem sie sich in ihrer Jugend der Skinhead-Bewegung anschließt und zu einem „Rude Girl“ wird.
Aber wie soll Birgit Weyhe eine Lebensgeschichte wie diese erzählen? Welche Fehler gilt es zu vermeiden? Das erzählerische Konstrukt selbst wird zu einer eigenen Erzählebene in dieser Biografie.
(Text: avant-Verlag)
Hier geht es zur letzten Aufzeichnung:
https://youtube.com/playlist?list=PLyGaaIDJmBf23f7lCQrK97xdQ86Oih46H&si=1D8OLNlSE4TCb0SE