Im östlichen Europa führten die Ereignisse des Jahres 1989, wie in der DDR, zu tiefgreifenden Transformationen. Der Zusammenbruch der UdSSR wurde in den einzelnen Ländern ganz unterschiedlich verarbeitet.
Dieses Gespräch ist eine vergleichende Betrachtung der ungarischen und polnischen Emanzipationsbewegungen mit dem Blick auf Freiheit und Umbrüche nach 1989. Es ist offensichtlich, dass diese Transformationen bis heute nachwirken. Und spätestens seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine stehen viele demokratische Erfolge der ehemaligen Staaten des Ostblocks unter großem Druck. Vom Auf- und Abbau erkämpfter Freiheiten und demokratischer Ordnungen.
Moderation: Markus Dichmann
Gesprächsteilnehmer*innen:
Zsuzsa Breier, Katja Hoyer und Magdalena Saryusz-Wolska
BETEILIGTE
Zsuzsa Breier (Dr. phil.), 1963 in Budapest geboren, erlebte das Jahr 1989 in Ungarn. Sie promovierte über Max Frisch, war Universitätsdozentin an der ELTE in Budapest, forschte zur deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. 2000 kam sie als Diplomatin nach Berlin, im Jahr des EU-Beitritts der ehemaligen Ostblockstaaten initiierte und leitete sie das Kulturjahr der Zehn in Berlin. 2012 wurde sie zur Staatssekretärin für Europaangelegenheiten in der Hessischen Landesregierung ernannt. Seit 2016 ist sie freie Autorin und Publizistin und lebt in Berlin. Zuletzt erschien 1989. Das Jahr beginnt (Vandenhoeck & Ruprecht: 2024).
Katja Hoyer (*1985), ging nach ihrem Geschichtsstudium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena nach England. Dort kommentiert sie u.a. für die BBC, den Telegraph und den Spectator geschichtliche und politische Themen. Heute forscht sie am King’s College London und ist Fellow der Royal Historical Society. Als Kolumnistin der Washington Post schreibt sie regelmäßig über deutsche und europäische Gesellschaft und Politik. Ihr erstes auf Deutsch erschienenes Buch Diesseits der Mauer war direkt ein Spiegel-Bestseller.
Magdalena Saryusz-Wolska, Prof. Dr., Direktorin des Deutschen Historischen Instituts Warschau, studierte Kulturwissenschaften und Soziologie in Lodz, Gießen und Mainz, promovierte 2008 an der Universität Lodz mit einer Dissertation über Stadtgedächtnis und habilitierte 2016 an der Universität Warschau mit einer Monographie über visuelle Kulturen Deutschlands unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Bevor sie die Leitung des DHI Warschau übernahm, arbeitete sie an der Universität Lodz, dem Zentrum für Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin sowie der Johannes Gutenberg Universität-Mainz. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Erinnerungskulturen in Deutschland und Polen, Mediengeschichte nach 1945 sowie Rezeptionsforschung. Sie publizierte u.a. Mikrogeschichten der Erinnerungskultur (2022, engl. Über. 2024), Bilder der Normalisierung (2017, gemeinsam mit A. Labentz) sowie zahlreiche Aufsätze u.a. in Memory Studies, The Public Historian, Osteuropa.
Markus Dichmann, geboren 1987, ist freier Autor, Reporter und Moderator in den Programmen des Deutschlandradios. Für Deutschlandfunk Nova moderiert er das wöchentliche Magazin Eine Stunde History, das 2019 den Deutschen Podcastpreis gewonnen hat und 2017 für den Deutschen Radiopreis nominiert war. Für seine Arbeit als Autor und Reporter, häufig zu historischen Themen, gewann er den Deutsch-Französischen Journalistenpreis und war für den deutsch-polnischen Tadeusz-Mazowiecki Preis nominiert. Als Johannes-Rau-Stipendiat arbeitete er als Freier Korrespondent in Istanbul. Er volontierte beim Deutschlandradio, studierte Kommunikationswissenschaft, Politik und Recht an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, und arbeitete zuvor schon in Print, Radio und Fernsehen (WAZ, ZDF, Deutschlandfunk).
- kostenfrei
- ab 12 Jahre
- Sprache: Deutsch
- Ort: Mechanische Arena im Foyer
- Teil von: Über Brüche sprechen
- Gehört zu: Transformiert euch!