4 + 3 = 1 :: Group Exhibition :: Gruppenausstellung

Das sagt der/die Veranstalter:in:

4+3=1
THERE ARE STORIES TO BE FORGED FOR COMMON DENOMINATORS TO COME FORTH AND SOCIAL BALANCE TO BE RESTORED

EXHIBITION :: AUSSTELLUNG 
23.07.–04.09.2022  Thursday–Sunday :: Donnerstag–Sonntag  14:00–19:00 
WITH :: MIT   Castiel Vitorino Brasileiro, Qianxun Chen, Diana Ejaita, Bilge Emir, Léuli Eshrāghi, Azin Feizabadi, Elizabeth Glauser with Emilio Cordero, Al Hassan Issah, Lito Kattou, Rie Nagai, Eli Wewentxu & Sharon Mercado Nogales, Zohra Opoku, Mithu Sen, Viron Erol Vert

How do we recompose a common in a society marked by separations? The project 4 +3 =1 seeks to enact common denominators that tell (hi)stories in order to engage with the possibilities of repairing and restoring societal balance(s).

Since time immemorial, Western ideologies have generated and narrated commons: those points when circles intersect into commonplaces. Yet, these commonhoods have been produced by systems of limitations, dualities, and exclusion, lacking relationality and equilibrium between humans, as well as humans and nature. Alternative commons have long existed,  African philosophies extend plural ecosystems of connection: As underlined by Marimba Ani, in Ancient Bantu philosophy “nature” was and still is understood as “ntu”, the “rhythm”, the “universal life force” that humans are a part of. 

Considering their inclusive ground, within this research and exhibition project, we seek knowledge from ancient non-Western philosophies and narratives, to better understand and enact the common denominators that can regulate our societies today. One of these trajectories we look into are the ancient Egyptian traditions of composing “beings” based on nature’s forces: in it, feminine forces are symbolised by the number 4. It carries the masculine, and the society in general. Masculine forces are symbolised by the lower number 3. The equation hence becomes: Four + Three = Community. FOURPLUSTHREEEQUALSONE.

Fundamentally, the project asks, “How can we integrate the performative multiplicities that the feminine, masculine, fluid, or non-conforming hold into our shared realities? In the core, it is about understanding that they can mutually carry and influence one another – within the subjective embodiments of their experiences, and their manifold existences in societies. How can ancestral philosophies in their embraces of coalescing and varied forces teach us ways of recalibrating community nourishment?”

As M. NourbeSe Philip writes, history is underscored by memory and tethered to etymologies of deliberation, grief, recollection, documentation, and martyrous sacrifice. As narrations and stories are recalled, told, retold, dormant, forgotten, and revived, they are simultaneously vested with life, death, and circulations of spirit. We trail the potency of ancient mythologies and their cosmogonies that ask us to remember and preserve ancient archives. We step with the ancestral into elliptical and transversal presence, near to stories seeking equilibrium. Together, passing into futures through limbic wings of intersecting time.

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Wie können wir in einer Gesellschaft, die von Trennungen geprägt ist, das Gemeinsame neu zusammensetzen? Das Projekt 4 +3 =1 versucht, die gemeinsamen Nenner zu regulieren, die Geschichte und Geschichten erzählen, um die Möglichkeiten auszuloten, gesellschaftliche Gleichgewichte zu reparieren und wiederherzustellen.

Seit Menschengedenken hat der Westen Gemeingüter hervorgebracht und tradiert. Das sind jene Punkte, an denen sich Kreise zu Gemeinplätzen überschneiden. Diese Gemeinsamkeiten sind jedoch durch Systeme von Begrenzungen, Dualitäten, Ausschluss und Segregation entstanden. Eingebettet in genau jenes System, dem es bis heute fehlt, ein Gleichgewicht zwischen den Menschen sowie zwischen Mensch und Natur zu finden. In der antiken Bantu-Philosophie wurde und wird “Natur” als “ntu” verstanden, als “Rhythmus”, “universale Lebenskraft”, wovon Menschen ein Teil sind. Wir suchen also nach Erkenntnissen aus antiken nicht-westlichen Philosophien und Erzählungen, um die gemeinsamen Nenner, die unsere heutigen Gesellschaften regulieren können, besser zu verstehen und umzusetzen.

Dabei untersuchen wir die alten ägyptischen Traditionen der Zusammenstellung von "Wesen", die auf den Kräften der Natur basieren: In ihnen werden die weiblichen Kräfte durch die Zahl 4 symbolisiert. Sie trägt das Männliche und die Gesellschaft im Allgemeinen. Die männlichen Kräfte werden durch die niedrigere Zahl 3 symbolisiert. Die Gleichung lautet also: Vier + Drei = Gemeinschaft. VIERPLUSDREIGLEICHHEINS.

Das Projekt stellt die grundlegende Frage: Wie können wir die performative Vielfalt, die im Weiblichen, Männlichen, im Fließenden oder Nichtbinären enthalten sind, in unsere geteilten Realitäten und Existenzen integrieren? Im Kern geht es um das Verständnis, dass diese Elemente sich gegenseitig tragen und beeinflussen können – innerhalb der subjektiven Verkörperungen ihrer Erfahrungen und ihrer vielfältigen Existenzen in Gesellschaften. Was können uns die Philosophien unserer Vorfahren in ihrer Wahrnehmung zusammenwirkender und vielfältiger Kräften darüber lehren, wie wir die Versorgung der Gemeinschaft neu ausrichten können?

Wie M. NourbeSe Philip schreibt, wird die Geschichte durch das Gedächtnis unterstrichen und ist an Etymologien des Nachdenkens, der Trauer, des Erinnerns, der Dokumentation und des Märtyreropfers gebunden. In dem Maße, in dem Erzählungen und Geschichten in Erinnerung gerufen, erzählt, wiedererzählt, ruhen gelassen, vergessen und wiederbelebt werden, sind sie gleichzeitig mit Leben, Tod und geistigen Kreisläufen verbunden. Wir spüren der Kraft der alten Mythologien und ihrer Kosmogonien nach, die uns dazu auffordern, alte Archive zu erhalten und zu bewahren. Wir gehen mit den Ahnen in die elliptische und transversale Gegenwart, in die Nähe von Geschichten, die das Gleichgewicht suchen. Gemeinsam gehen wir durch die limbischen Flügel der sich kreuzenden Zeit in die Zukunft.

Location

SAVVY Contemporary Reinickendorfer Straße 17 13347 Berlin

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