Das sagt der/die Veranstalter:in:
Das Stück basiert auf der Geschichte des nicht-straffälligen Pädophilen Adam, dessen Leben im Podcast ‘This American Life’ Folge ‘Help Wanted: Tarred & Feathered’ von Luke Malone dokumentiert wird. Durch Adam erhalten wir einen Einblick in das Leben eines Jungen, der während seiner Pubertät entdeckt, dass seine sexuelle Orientierung auf Kinder ausgerichtet ist. Er begibt sich auf eine nicht- enden-wollende Reise, um Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten zu finden, damit er sein Verlangen nicht auslebt und seinen Platz in der Gesellschaft findet.
Das Stück beruht auf Recherchen, die mit führenden Fachleuten aus den Bereichen der Psychologie und sexuellen Störungen durchgeführt wurden, auf Beiträgen der Überlebenden-Aktivistin und Autorin Jemima Foxtrot sowie der Zusammenarbeit mit dem echten ‘Adam’, dem Protagonisten des Stücks.
‘A MAP’s Tale’ enthält Originalaufnahmen aus dem Podcast mit ihm.
Das Stück soll die Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch vorantreiben, ein Bewusstsein für nicht straffällige Pädophile schaffen und aufzeigen, wie wichtig der Zugang zu therapeutischer Behandlung ist. Dabei wird sowohl die Perspektive von Missbrauchsüberlebenden als auch von Personen, die den Überlebenden nahe standen, eingenommen. Ein eindringliches Porträt, das zeigt, dass die Gesellschaft die weitreichenden Folgen dieses Themas nicht ignorieren kann.
‘A MAP’s Tale’ ist Dokumentartheater, verwoben mit Sarah Kaneian Bewusstseinsstrom und der tiefen Introspektion von Becketts Krapp’s Last Tape.
Adam ist 19 Jahre alt und hört sich zum ersten Mal den Podcast an, den er vor ein paar Wochen zusammen mit dem Journalisten Luke Malone aufgenommen hat. Noch nie zuvor hat er öffentlich über die Störung seiner Sexualpräferenz gesprochen. Während er zuhört, tauchen wir in seine Erinnerungen und somit in seine Vergangenheit ein, in seine Träume und Alpträume und in seine imaginäre Zukunft.
Indem das Stück tief in die Psychologie Adams innerer Kämpfe eintaucht, werden die groben Vereinfachungen, Kategorisierungen und Diskurs-Killer, die derzeit unsere Wahrnehmung aller MAP’s (minor attracted people) prägen, entlarvt.