FOTO: © Otniel Tasman

A Mirror for the Stage. A Hammer for the Cage.

Das sagt der/die Veranstalter:in:

[ENGLISH BELOW]

PERFORMANCES & GEMEINSAMES ESSEN
MIT  Inu Bere & Otniel Tasman
SPRACHE  Die Veranstaltung findet auf Englisch statt (DIe Performances funktionieren ohne jede Sprache)
FREIER EINTRITT  Spenden erwünscht
BESUCH  SAVVY ist mit dem Rollstuhl zugänglich

BITTE BRINGT EINEN KLEINEN TASCHENSPIEGEL MIT! 

Drei Monate waren Inu Bere (aus Ost-Timor) und Otniel Tasman (aus Indonesien) Gastkünstler bei uns, bei SAVVY in Berlin. Bevor ihr Aufenthalt zu Ende geht laden Sie Euch herzlich zu einem Abend mit Performances, Gesprächen und Essen ein. Beide werden ihre während des Aufenthalts in Berlin entstandenen Arbeiten präsentieren, in denen sie sich mit Identität, Spiritualität und der Komplexität von Freiheit auseinandersetzen.

Jeder Künstler wird einen Vortrag und eine Performance halten, gefolgt von einer moderierten Fragerunde, in der Ihr Euch direkt mit den Künstlern austauschen könnt. Zum Abschluss des Abends gibt es ein gemeinsames Abendessen aus der SAVVY-Küche.

Inu Bere wird „Freedom As An Exercise" präsentieren, in dem er den Kampf um Freiheit untersucht und ihn als eine fortwährende, oft schmerzhafte Übung darstellt. Inu beginnt mit einer aufgezeichneten Outdoor-Performance, bei der er einen Holzkäfig durch die Stadt schleppt. Während der Live-Präsentation interagiert Inu mit dem Käfig und verwendet Seile und Hämmer, um Spannung und Kampf zu symbolisieren. Der Höhepunkt der Performance besteht in einer symbolischen Zerstörung, die eine Botschaft über Opferbereitschaft, Einheit und Widerstand vermittelt. Durch eine Mischung aus traditioneller Musik aus Osttimor und Bildern lenkt Inus Performance die Aufmerksamkeit auf das universelle menschliche Streben nach Freiheit und die damit verbundenen komplexen Zusammenhänge.

Otniel Tasman wird ein weiteres Kapitel seiner Performance „HERMAPRODITO (Beyond the Idea of Queerness)“ mit uns teilen. In diesem Stück erforscht Otniel die Fluidität von Identität mit Fokus auf Mythologie und Spiritualität. HERMAPRODITO bezieht sich auf die Figur des Hermaphroditen – ein Symbol für miteinande verschränkte Geschlechter und fließende Identitäten. In seiner Performance kombiniert Otniel den Lengger-Tanz, eine traditionelle Tanzform aus Java, mit der harmonischen Gesangsdarbietung der Sänger:innen des Chors Sacred Heart Berlin, die ihre Wurzeln in der christlichen Praxis hat. Durch die Verschmelzung dieser beiden spirituellen Traditionen schafft Otniel einen Dialog, der die Vielfalt zelebriert und eine neue „Lengger-Theologie“ der Inklusion und Einheit ermöglicht. Der reflektierende Ton der Aufführung wird durch die individuellen Spiegel des Publikums verstärkt und ermutigt das Publikum, sich auf einer persönlichen Ebene mit dem Thema der Identitätsfluidität auseinanderzusetzen. BITTE BRINGT EINEN KLEINEN TASCHENSPIEGEL MIT! 

INU BERE ist der Künstlername von Sinorino Bere de Jesus, der aus Aileu, einer Gemeinde im Inneren von Osttimor, stammt. Er ist ein aufstrebender zeitgenössischer Künstler, der sein Studium der Bildenden Künste an der Universität Vale do Paraíba in São José dos Campos, São Paulo, Brasilien, abgeschlossen hat. Inu arbeitet in den Bereichen Gravur, Malerei, Installation, Skulptur und Performance. Er begann seine künstlerische Laufbahn 2012 und nahm an mehreren nationalen und internationalen Ausstellungen in Portugal, Macau, Japan, Brasilien und Osttimor teil. Seit 2012 ist er aktives Mitglied von Projeto Montanha, einer Nichtregierungsorganisation, die in den Bereichen Kunst, Bildung und Tourismus tätig ist und sich um die Ausbildung junger Timorer:innen bemüht. Heute ist Inu Bere der Hauptverantwortliche für Projeto Montanha. Inu versucht stets, in seinen Werken seine Herkunft, seine Kultur, aber auch die neuen Kulturen, die er im Laufe der Zeit erworben hat, zu reflektieren. Seine künstlerischen Arbeiten befassen sich mit politischen, philosophischen und religiösen Themen, aber auch mit Kultur und Identität. Er bewegt sich zwischen zwei Welten, Gut und Böse, Tag und Nacht, alter und neuer Kultur, Kolonisierung und Dekolonisierung, Freiheit und Unfreiheit. Inu bietet den Betrachter:innen in seinen Werken intime Reflexionen des Alltagslebens.

OTNIEL TASMAN ist Choreograf und Lengger (ein traditioneller Cross-Gender-Künstler aus der Banyumas-Tradition) aus der Banyumas-Region in Zentraljava, Indonesien. Er setzt sich für Geschlechtergerechtigkeit ein und erforscht die Weisheit der Lengger-Tradition, die fließende Geschlechterwerte hat, die mit der Philosophie und Spiritualität des Lebens in der Banyumas-Tradition übereinstimmen. Otniel choreografiert nicht nur Tanzwerke mit traditionellen und zeitgenössischen Ansätzen, sondern hat auch das Jagad Lengger Festival als soziokulturelle choreografische Praxis ins Leben gerufen, um die Weisheit der Banyumas-Lengger-Tradition auszugrabe, zu pflegen und weiterzuentwickeln und sowie lokales Wissen zu produzieren und zu fördern, das von der Banyumas-Lengger-Gemeinschaft gelebt wird. Mit seinem Buch Lengger is my Religion (2021) versucht Otniel, seine Lebenserfahrung als Lengger zu vermitteln und mit der Öffentlichkeit über Körper, Geschlecht, Tradition und Spiritualität zu sprechen.

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PERFORMANCES & FOOD  17.11.2024  18:00
WITH  Inu Bere & Otniel Tasman
LANGUAGE  The event takes place in English 
FREE ENTRY  Donations welcome
ACCESS  Our space is accessible by wheelchair

PLEASE BRING A SMALL POCKET MIRROR!  

Before the end of their residency with us at SAVVY in the framework of the REFLEKT residency programme, artists Inu Bere and Otniel Tasman cordially invite you to come together for performances, talks and food. They will both present work developed during their time in Berlin, in a powerful exploration of identity, spirituality, and the complexities of freedom.

Each artist will deliver a presentation and a performance, followed by a moderated Q&A session to engage directly with the artists. To end the evening, we will eat dinner together with food cooked in the SAVVY kitchen.

Inu Bere will present "Freedom As An Exercise", in which he examines the ongoing struggle for freedom, depicting it as an ongoing, often painful exercise. Starting with a recorded outdoor performance, Inu drags a wooden cage through the city. During the live presentation, Inu interacts with the cage, using ropes and hammers to symbolize tension and struggle. The climax of the performance involves symbolic destruction, conveying a message about sacrifice, unity, and resistance. Through a mix of traditional music from East Timor and imagery, Inu’s performance draws attention to the universal human quest for freedom and the complexities it entails.

Otniel Tasman will share another chapter of his performance "HERMAPRODITO (Beyond the Idea of Queerness)" with us. In this piece, Otniel explores the fluidity of identity through the lens of mythology and spirituality. HERMAPRODITO references the figure of the hermaphrodite – a symbol of blended genders and fluid identities. Through his performance, Otniel combines Lengger dance, a traditional dance form from Java, with the harmonic vocal performance by singers from the Sacred Heart Berlin choir, rooted in Christian practice. By merging these two spiritual traditions, Otniel creates a dialogue that celebrates diversity and envisions a new "lengger theology" of inclusion and unity. The performance’s reflective tone will be enhanced by the individual mirrors of the audience, encouraging the audience to engage with the theme of identity fluidity on a personal level. PLEASE BRING A SMALL POCKET MIRROR! 

Inu Bere is the artist name of Sinorino Bere de Jesus, who comes from Aileu, a municipality in the interior of Timor-Leste. He is an emerging contemporary artist who graduated from the University of Vale do Paraíba, in São José dos Campos, São Paulo, Brazil, with a full degree in Visual Arts. Inu works in the field of engraving, painting, installation, sculpture and performance. He began his artistic career in 2012, participating in several national and international exhibitions, in Portugal, Macau, Japan, Brazil and Timor-Leste. Since 2012 he has been an active member of Projeto Montanha, a non-governmental organization, working in the area of art, education and tourism with the intention of training young Timorese people. Today Inu Bere, is the lead person responsible for Projeto Montanha. Inu always seeks to reflect in his works, his origins, culture, but also the new cultures he has acquired over time. His artistic works deal with political, philosophical, religious themes and also deal with culture and identity. He navigates between two worlds, of good and evil, of day and night, of old culture and new culture, of colonization and decolonization, of freedom and non-freedom. In his works, Inu offers intimate reflections of everyday life to the viewer.

Otniel Tasman  is a choreographer and a Lengger (a cross-gender traditional art practitioner belonging to the Banyumas tradition) from the Banyumas region of Central Java, Indonesia. He is committed to voicing gender justice and exploring the wisdom of the Lengger tradition, which has fluid gender values that align with the philosophy and spirituality of life in the Banyumas tradition. In addition to choreographing dance works both with traditional and contemporary approaches, Otniel initiated the Jagad Lengger Festival as a socio-cultural choreographic practice to excavate, nurture and advance the wisdom of the Banyumas Lengger tradition, as well as produce and promote local knowledge that lives and is lived by the Banyumas Lengger community. His book Lengger is my Religion (2021) is one of Otniel's efforts to share the experience of living life as a Lengger and to dialogue with the public about the body, gender, tradition and spirituality.

Location

SAVVY Contemporary Reinickendorfer Straße 17 13347 Berlin

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