Abtreibung: politisch, nicht privat - taz Talk

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Als Kristina Hänel am 3. August 2017 nach der Arbeit in ihrer Gießener Arztpraxis nach Hause kommt, liegt ein Schreiben vom Amtsgericht in ihrem Briefkasten: „Strafverfahren gegen Sie wegen Werbens für den Abbruch einer Schwangerschaft“. „Schuld“ daran ist ein umstrittener Paragraf im Strafgesetzbuch: §219a. Danach ist es verboten, öffentlich über Schwangerschaftsabbrüche zu informieren. Genau das tut die Ärztin Hänel auf ihrer Website. Das gilt laut §219a als „Werbung“, die der Paragraf verbietet.

Die 65-Jährige ist nicht die einzige Medizinerin, die Frauen über einen solchen Eingriff informieren will, und das rundum, bevor es zu einer Abtreibung kommt und wie sie vonstatten geht. Abtreibungsgegner:innen, vor allem religiöse Fanatiker:innen, demonstrieren bundesweit vor Abtreibungspraxen und gynäkologischen Einrichtungen gegen die Eingriffe, sie fordern ein generelles Abtreibungsverbot – und zeigen Ärzt:innen wie Hänel an.

Viele Mediziner:innen schränken infolge dieses Drucks ihre Praktiken ein. Die meisten dulden den konservativen Backlash und schweigen darüber. Kristina Hänel geht einen anderen Weg: Sie macht ihren Fall öffentlich. Seitdem gilt sie als Galionsfigur im Kampf für das Recht auf Abtreibung und reproduktive Selbstbestimmung von Frauen.

Lesung und Diskussion in der taz Kantine und im Stream:

Unter anderem erzählt sie davon in ihrem Buch „Das Politische ist persönlich. Tagebuch einer Abtreibungsärztin“, welches im Argument Verlag erschienen ist. Daraus liest sie in der taz Kantine vor. Im Anschluss daran diskutiert sie im taz Talk mit Simone Schmollack, taz-Ressortleiterin für Regie/Newsdesk, über das Recht von Frauen auf körperliche Selbstbestimmung, den §219a und die Ampel-Koalition, die das „Werbeverbot“ abschaffen will.

So können Sie live in der taz Kantine dabei sein:

Die Teilnahme vor Ort ist nur mit einem im Voraus gebuchten kostenlosen Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über taz.de/!5857619/. Der Eintritt ist kostenlos. Wir freuen uns indes über Spenden.

Sicher dabei sein – Covid-Schutz in der taz Kantine:

Die Teilnahme an Veranstaltungen in der taz Kantine ist nur mit medizinischer Maske möglich. Die 3G-Einlasskontrollen mit Covid-Zertifikatsprüfung entfallen.

Ein taz Talk in Kooperation mit dem Argument Verlag, dem Netzwerk Frauengesundheit Berlin, pro familia Berlin, Doktors for Choice Germany, Deutscher Juristinnenbund Landesverband Berlin sowie dem Familienplanungszentrum – BALANCE. Die Veranstaltung findet statt mit finanzieller Unterstützung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin.

Anregungen und Fragen nehmen wir mit Freuden entgegen über taztalk@taz.de.

Weitere Informationen unter: taz.de/talk

Location

taz Kantine Friedrichstraße 21 10969 Berlin

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