Kann die Philosophie über ihre westliche Prägung hinauswachsen? Einen wichtigen Beitrag zu diesem Projekt kann die Geschichtsschreibung leisten, und gerade der Blick auf Afrika bietet Ansätze für eine Transformation aus globaler Perspektive. Die Auseinandersetzung mit dem Kontinent – vom alten Ägypten über Westafrika bis zur afrikanischen Diaspora – wirft grundlegende Fragen zum Umgang mit Denktraditionen oraler Gesellschaften sowie mit alternativen Quellen und philosophischen Praktiken auf. Ebenso stellen sich ethische Fragen nach der Rolle von Religion, Rassismus und Sklaverei in der Philosophie oder der Deutung und Aneignung von intellektuellem Erbe. Anke Graneß entwirft in ihrem großen Buch Philosophie in Afrika. Herausforderungen einer globalen Philosophiegeschichte die Grundlinien einer neuen Philosophiegeschichtsschreibung und damit eines neuen Denkens.
Mod.: Stephanie Rohde