von Inbal Ben Haim 

Sich der Unbeständigkeit aller Dinge bewusst zu sein ist eines der Grundprinzipien der buddhistischen Philosophie: „Anitya“. Für die israelisch-französische Luftartistin Inbal Ben Haim ist dieses Konzept – das mit dem Chaos unserer Zeit räsoniert – eine Aufforderung, der Verzweiflung nicht nachzugeben, stattdessen in jedem Bruch einen Anfang, in jeder Zerstörung eine neue Verbindung zu finden. In ihrer poetischen Performance zwischen Zirkus und Bildender Kunst verwandelt sie die Bühne in eine organische Skulptur aus Fäden, Licht und Bewegung. Schwebend und kletternd, spinnt und löst sie die Strukturen, die sie umgeben. Ihre Gesten erzählen von der Kunst, Halt zu finden, wo nichts mehr trägt. Doch diese Verwandlung geschieht nicht allein. Die Zuschauer*innen werden in diesem „Solo für Viele“ zu Mittragenden in einem gemeinsamen Akt. 

Nach den zarten Papierwelten in „PLI” bei den Ruhrfestspielen 2023 entwirft Ben Haim mit „Anitya“ einen poetisch-zirzensischen Widerhall unserer Gegenwart. 

Alter: 10+