Nach dem Versepos von Anne Weber · Bühnenfassung von Franziska Angerer und Christine Richter-Nilsson · 15+
Annette – das ist Anne Beaumanoir, geboren 1923 in der Bretagne. Als die Deutschen 1940 Frankreich besetzen, geht sie in die Résistance. Sich gegen jede Form von Ungerechtigkeit auflehnend, versteckt sie, ohne Absprache mit der Gruppe, zwei jüdische Jugendliche – und rettet ihnen damit das Leben. Nach dem Krieg wird sie Ärztin, heiratet, wird Mutter und führt ein bürgerliches Leben in Marseille. Als der Algerienkrieg ausbricht, kämpft Annette auch gegen diese Besatzungsmacht, die diesmal Frankreich ist. Sie wird entdeckt und als Verräterin zu zehn Jahren Haft verurteilt, doch ihr gelingt die abenteuerliche Flucht nach Tunis. Dort werden –
nicht das erste Mal in ihrem Leben – Mitstreiter von einst zu neuen Machthabern. Lohnte es sich, dafür zu kämpfen? Hatte sie eine Wahl?
Anne Weber erzählt das unwahrscheinliche Leben der Anne Beaumanoir in einem Versepos. Mit soghaftem Rhythmus, sprachlicher Präzision und feiner Ironie fragt Weber danach, was Heldinnen ausmacht. Sie berichtet von Mut und Vertrauen, aber auch von Ängsten, Zweifeln und Opfern und erzählt – wie nebenbei – ein wichtiges Stück europäischer Geschichte. 2020 wurde „Annette, ein Heldinnenepos“ mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.
Mit einem Chor aus Tübinger Bürgerinnen und Bürgern:
Aaron Bales, Claudia Beck, Annette Bidlingmaier, Annette Högerle, Michaela Kauschke, Volker Kracht, Helga Kröplin, Carolin Lehmann, Katharina Moritzen, Marie Penka, Dieter Renner, Irmgard Rössler, Martin Schlenhardt, Adelheid Schöning, Katja Seitz, Belinda Thum, Johanna Villhauer