Schauspiele von Sophokles / Roland Schimmelpfennig und Lot Vekemans
Der Krieg um die Stadt Theben ist zu Ende: Sowohl der Verteidiger Eteokles als auch der Angreifer, sein Bruder Polyneikes, sind dabei ums Leben gekommen. Ihr Onkel Kreon hat die Regierung übernommen und verfügt, dass nur Eteokles bestattet werden darf. Antigone und Ismene, die Schwestern der Toten, wählen entgegengesetzte Wege: Antigone widersetzt sich und stellt höhere Prinzipien gegen menschengemachte Gesetze. Ismene warnt sie, sich gegen die herrschende Macht zu stellen und erinnert an die fluchbeladene Familiengeschichte, die an ihr Ende gekommen zu sein scheint.
Der Mythos von Antigone ist in vielen Variationen erzählt worden und hat seit Jahrtausenden seine Aktualität bewahrt. Hausregisseurin Ebru Tartıcı Borchers inszeniert einen Doppelabend mit dem Blick auf die unterschiedlichen Perspektiven der Schwestern Antigone und Ismene. Auf Roland Schimmelpfennigs Nachdichtung von Sophokles’ »Antigone« folgt Lot Vekemans Monolog »Schwester von«, in dem Ismene ihre Stimme als letzte Überlebende ihrer Familie erhebt.