Das sagt der/die Veranstalter:in:
james finnemore: a western
die idee dieser chorografischen arbeit ist, das draußen draußen zu lassen. in zusammenarbeit mit dem komponisten joel harries werden die konzepte der physischen trennung und der buchstäblichen grenzziehung untersucht. welche elemente bilden ein zusammenhängendes innen, das gegen das außen stößt? ein zweiter schwerpunkt dieser tänzerischen recherche gilt den metaphysischen aspekten von innen und außen: wie funktionieren zugehörigkeit und aspekte von opposition?
die notwendigkeit eines inneren, exklusiven, ausschließenden mentalen raums werden erforscht, um eine identität zu bilden. Die arbeit beschreibt ein grundlegendes menschliches bedürfnis - einen ort der sicherheit für den körper und den geist zu schaffen, um sich auszuruhen, und diesen ort vor der außenwelt zu schützen, egal was passiert.
der britische tanzkünstler james finnemore verfügt über umfangreiche internationale erfahrung durch zusammenarbeiten u.a. mit der hofesh shechter company, olivier dubois, der gary clarke company, carte blanche und punchdrunks theatre company. außerdem hat er in verschiedenen tanzinstitutionen und -kompanien unterrichtet, workshops gegeben und das repertoire der hofesh shechter company neu inszeniert. neben seiner karriere als performer entwickelt er eigene choreografien, darunter sein eigenes abendfüllendes stück „terra“ im rahmen seiner partnerschaft mit the point und als teil des hot house-projekts von the place.
oleg stepanov: another sorts of little deaths
die kreationen von oleg stepanov konzentrieren sich auf körper und raum. im mittelpunkt stehen menschen mitsamt ihrer komplexität und widersprüchlichkeit; dabei stets das potential der menschen, mit denen er kreativ tätig ist, im blick. ideen werden entwickelt und richtungen aufgezeigt, ohne auf unerwartete wendungen und veränderungen zu verzichten.
körper sind reflexionsfläche der ereignisse in der welt, tragen vergangenheit und gegenwart in sich und im zusammenspiel entstehen interessante und spannende perspektiven.
ein gemeinsam erschaffenes stück entsteht, ein mosaik, eine art ständig in bewegung befindlicher und sich wandelnder substanz. humor koexistiert mit traurigkeit, illusion mit realität, poesie mit politik, fülle mit leere. der schöpfungsprozess basiert zunächst auf improvisation und recherche und bewegt sich dann in richtung komposition und choreografie; er beinhaltet aspekte der theatralischen und performativen praxis. ein spielerischer raum wird geschaffen, ohne urteile und vorurteile; ein raum, der offen ist fürs scheitern und zahlreiche versuche, das gefundene zu bändigen.
oleg stepanov ist tanzkünstler und choreograf. als tänzer drei jahre ensemblemitglied der gothenburg dance company und jetzt seit sieben jahren im tanztheater wuppertal pina bausch. zusammenarbeit mit choreograf*innen und regisseur*innen wie u.a. dimitris papaioannou, saburo teshigawara, sidi larbi cherkaoui, alan lucien oyen, richard siegal, bobbi jene smith, constanza macras, uri ivgi & johan greben. oleg unterstützt aktiv tanzforschungspraktiken, kreiert musik und filme. seine choreografische sprache und methode basiert auf der beobachtung des körpers im raum und des raums im körper. bewegung versteht er als synthese zwischen der architektur und biomechanik des körpers und einer sensiblen und sinnlichen inneren reise. in seiner kreativen arbeit ist es für ihn wichtig, davon auszugehen und sich vorzustellen, dass der körper gleichzeitig mit den eigenschaften des subjekts und des objekts ausgestattet ist und dass er in der raumzeit zwischen reinen potenzialen und einer vielzahl von auswahlmöglichkeiten existiert.
shannon gillen: countdown
das stück beschäftigt sich mit zeit; wie nutzen wir zeit, verschwenden, verkaufen, betteln um sie und werden immer wieder von ihr aufgefressen. in einem rigorosen prozess der gemeinschaftlichen bewegung und prinzipien des partnerings schauen wir der zeit ins gesicht, um herauszufinden, wer und was wir sind. aus einem strudel von situationen, gefühlen und charakteren entstehen verrückte und wilde bewegungen, die sich in feurigen physischen und psychologischen herausforderungen sowie in abschieden und wiederauferstehungen manifestieren. ein letzter blick auf die zeit, die bleibt und doch für immer anhält. rohe körperliche bewegungen beeinflussen den gemeinschaftlichen künstlerischen prozess; unverblümt persönlich, betritt jedes werk ein terrain des menschlichen scheiterns, triumphs und willens.
shannon gillen ist absolventin der juilliard school, erwarb ihren abschluss an der tisch school of the arts der nyu.künstlerische und ist leiterin von vim vigor (usa). zu ihren weltweiten arbeiten und projekten gehören aufträge u.a. von dance project, hubbard street 2, gibney dance company, over het lj in den niederlanden, dem modelabel phelan für die new york fashion week, danceworks am lobero theater, jacob's pillow festival, ica in boston, ruvuelo in chile, boston dance theater, mainfranken theater würzburg, arts umbrella, solo-tanz theater festival in stuttgart, de danseurs in nl, als think big choreographer-in-residence an der staatsoper hannover und am lewis center for the arts in princeton. zu den festivals und veranstaltungsorten, an denen ihre arbeit zu sehen war, gehören springboard danse festival in montreal, nyla, prisma festival in panama, judson church, pulse art fair/art basel, bryant park, nyc's river to river festival, perry mansfield und the joyce. sie ist außerordentliche professorin für tanz an der university of michigan und choreografiert für viele hochschuleinrichtungen; dieses jahr in island an der iua und am vassar college in new york. vim vigor dient als plattform für die ausbildung in physischem tanztheater in den usa und bietet jährlich winter- und sommerprogramme an.
Preisinformation:
10.00 - 20.00€ support ticketsystem