Die Übersetzerin Rosemarie Tietze stellt Lew Tolstois Werk vor:
Veranstaltungsort: Lesesaal
Ein Werk mit dem Titel „Krieg im Kaukasus“ hat Lew Tolstoi nie geschrieben, doch in seiner Prosa ist er immer wieder zu den ihn faszinierenden Völkern und Gebirgsbewohnern an Russlands Südgrenze zurückgekehrt. „Krieg im Kaukasus“, in Rosemarie Tietzes Neuübersetzung 2018 bei Suhrkamp erschienen, vereint die gesamten kaukasischen Werke Tolstois, von der frühen Erzählung „Der Überfall“ (1852) über die romantisch farbigen „Kosaken“ (1863) bis zum posthum veröffentlichten Spätwerk „Hadschi Murat“.
Rosemarie Tietze wird diese Prosa in Ausschnitten vorstellen und mit Szenen und Zitaten aus Tolstois Biographie verknüpfen; dabei soll es nicht zuletzt um die Haltung gehen, die der – jüngst als „imperial“ angegriffene – Lew Tolstoi gegenüber dem Krieg eingenommen hat. Da die Übersetzerin selbst mehrfach im Kaukasus gereist ist, steuert sie außerdem aktuelle Bilder und Beobachtungen bei.
Die Literatin und Literaturwissenschaftlerin Evgenija Grande liest die russischen Textpassagen.
Rosemarie Tietze ist eine der renommiertesten und vielfach ausgezeichneten Übersetzerinnen aus dem Russischen. Sie konzipierte die Münchener Veranstaltungsreihe "Übersetzerprofile" und erhielt 2024 das Arbeitsstipendium des Freistaates Bayern für literarische Übersetzerinnen und Übersetzer. Ihre Neuübersetzung von Anna Karenina (2012) wurde ein Bestseller.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Tolstoi Bibliothek München.
Preisinformation:
Anmeldung persönlich vor Ort, telefonisch unter 089 233 77 24 28 oder per Mail an stb.neuhausen.kult(at)muenchen.de