Das tim öffnet den Kleiderschrank der Nachkriegszeit und jungen Bundesrepublik. Genauer gesagt die Schränke des bedeutenden deutschen Schriftstellers Arno Schmidt und dessen Frau Alice. Das Ehepaar, das nach Flucht und Vertreibung 1958 schließlich eine neue Heimat in der Lüneburger Heide fand, hat seine gesamte Kleidung über die Jahrzehnte hinweg penibel verwahrt und aufgehoben. Der Nachlass vereint mehr als 1.000 Objekte aus sechs Jahrzehnten und dokumentiert eindrucksvoll deutsche Alltagsgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Die Sammlung reicht von Leibwäsche und Wintermänteln bis hin zu Schuhen und Accessoires. Dabei handelt es sich entsprechend den Lebensumständen der Schmidts um Alltagskleidung, die wertgeschätzt wurde – und werden musste. Kommen Sie mit auf einen spannenden und aufschlussreichen Streifzug durch die Alltagsmode der unmittelbaren Nachkriegszeit und der Bonner Republik.
Der Schriftsteller Arno Schmidt wurde am 18.1.1914 in Hamburg geboren und zog als Jugendlicher mit seiner Familie nach Schlesien um. 1937 heirateten Arno Schmidt und Alice Murawski (geb. 1916), die sich als Angestellte einer Textilfabrik kennengelernt hatten. 1949 erschien mit ›Leviathan‹ Schmidts aufsehenerregendes Prosadebüt. Die politische und ästhetische Radikalität seiner Werke machte ihn in den 50er Jahren zu einem ebenso gefeierten wie umstrittenen Autor. 1973 erhielt er den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt. Am 3.6.1979 starb Arno Schmidt in Celle.
Eine Ausstellung der Arno Schmidt Stiftung und des Bomann-Museums Celle in Kooperation mit dem tim.
Preisinformation:
regulär für die Sonderausstellung