FOTO: © Thomas Aurin

BARE-Perspektiven No. 4

Das sagt der/die Veranstalter:in:
Die Unabhängige Kommission Antiziganismus prangert in ihrem Bericht vom Mai 2021 Diskriminierungserfahrungen von Roma* und Sinti* in Deutschland vor allem in drei Bereichen an: in der Bildung, im Alltag – und in Behörden. Durch institutionelle Routinen und Praktiken der Arbeitsvermittlungs- und Sozialleistungsbehörden werden vulnerabilisierte fremd- oder selbstbezeichnete Roma* nicht nur aus Südosteuropa als „betrügerische Armutszuwanderer“ stigmatisiert und unter einen pauschalisierenden Generalverdacht des Sozialleistungsmissbrauchs gestellt. Im Zuge der sog. EU-Integration übernehmen kommunale Behörden eine Grenzsicherungsfunktion, welche Roma* aufgrund antiziganistischer Narrative in Verbindung mit der Unterscheidung von erwünschter und unerwünschter Migration faktisch von berechtigten wohlfahrtsstaatlichen Leistungen und urbaner Teilhabe ausschließt. So wird zum Beispiel besonders streng und lange geprüft, werden nicht relevante Dokumente angefordert oder bereits beim Betreten des Gebäudes mit Falschaussagen operiert, all dies um eine „Unbequemlichkeitskultur“ seitens der Behördenmitarbeitenden zu etablieren (nach Neuburger/Hinrichs 2021). Das Podium beleuchtet die aktuellen Ausprägungen dieses institutionellen Antiziganismus auf der Grundlage von Expertisen und Fallbeispielen und versucht, Lösungswege aufzuzeigen. Mit:Milena Ademović (Kulturen im Kiez)Saraya Gomis (Staatssekretärin für Vielfalt und Antidiskriminierung)Jonny Herzberg (Mingru-Jipen e.V.)Tobias Neuburger (Soziologe, TU Berlin / Universität Hannover) Moderation:Melike Çinar (Berliner Landeszentrale für politische Bildung)

Location

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Linienstraße 227 10178 Berlin

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