Hans Werner Henze war ein dezidiert politischer Künstler. Komponieren bedeutete für ihn keine Stilfrage, sondern »Bewusstseinsforschung«. Die Hamburger Premiere seines Oratorio volgare e militare Das Floß der Medusa, Che Guevara gewidmet, scheiterte 1968 in der aufgeheizten Atmosphäre von Vietnamkrieg, Notstandsgesetzen und dem Attentat auf Rudi Dutschke und wurde – angefacht durch die Springer-Presse – zu einem Skandal.
Das Werk bezieht sich auf den Untergang der Fregatte Méduse im Jahr 1816, bei dem zurückgelassene Passagiere wochenlang auf einem Floß ums Überleben kämpften. Sir Simon Rattle widmet sich in diesem Konzert der düsteren, existenziellen Musik dieses einstigen Skandalwerks.
Vor der Pause ist Jörg Widmann als Solist in der Uraufführung von Olga Neuwirths Zones of Blue zu hören, ausgezeichnet 2022 mit dem Musikpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung.
Programm:
Olga Neuwirth [*1968]
Zones of Blue, Rhapsodie für Klarinette mit Orchester [2024]
Uraufführung
Hans Werner Henze [1926–2012]
Das Floß der Medusa, Oratorio vulgare e militare für Sopran, Bariton, Sprecher, gemischten Chor, neun Knabenstimmen und Orchester [1968/1990]
Mitwirkende:
Jörg Widmann Klarinette
Anna Prohaska Sopran
Georg Nigl Bariton
Tölzer Knabenchor
Chor des Bayerischen Rundfunks
WDR Rundfunkchor
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Sir Simon Rattle Leitung
und weitere
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