Wir lassen uns jetzt mal zu der Behauptung hinreißen, dass wir alle etwas mehr Romantik vertragen könnten. Deshalb legen wir euch Bruckners schwer romantische Vierte ans Herz. Wenn sich in den ersten Takten das naturtönende Horn über die zarten Streichertremoli legt, lässt sich das Sehnen nach einer heileren Welt bereits erahnen – und wird mit hellen, ungebrochenen Farben goutiert.
Zuvor gibt es noch ein Rätsel zu lösen, das der »Prager«: Bis heute ist ungeklärt, warum Mozart kein Menuett für seine Symphonie Nr. 38 schrieb und es bei drei Sätzen beließ. Sein Biograf Alfred Einstein erklärte schlicht, in drei Sätzen sei alles gesagt. Der satte Spannungsbogen von düsteren Sphären bis zu prickelnder Lebensfreude in »Figaroeskem« D-Dur gibt ihm Recht.
Programm:
Wolfgang Amadeus Mozart
Symphonie Nr. 38 D-Dur, KV 504 (»Prager«)
Anton Bruckner
Symphonie Nr. 4 Es-Dur (»Romantische«)
Mitwirkende:
Paavo Järvi Dirigent
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
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