FOTO: © Schauspiel Köln

Bruder Eichmann

Das sagt der/die Veranstalter:in:

»Tod durch den Strang« lautet 1961 in Jerusalem das Urteil gegen Adolf Eichmann, den Planer und Organisator des Holocaust. In einem der meist beachteten Gerichtsprozesse der Nachkriegszeit kommen unerträgliche Details über die nationalsozialistische Vernichtungsmaschinerie und deren Täter*innen ans Licht der Weltöffentlichkeit, denn der Angeklagte redet.
Autor und Dramaturg Heinar Kipphardt – neben Peter Weiss und Rolf Hochhuth einer der Hauptvertreter des Dokumentartheaters der 1960er Jahre – destilliert aus über 3.500 Seiten Vernehmungs- und Gerichtsprotokollen einen Theatertext. Das Stück kommt 1983 posthum in München zur Uraufführung. »Ein Prozess hat mit dem Schauspiel gemein, dass beide mit dem Täter beginnen und enden, und nicht mit dem Opfer«, schreibt Hanna Arendt in ihrem Bericht EICHMANN IN JERUSALEM. Diesen Täter, diesen »Bruder« (»Bruder Hitler« – Thomas Mann) rückt Kipphardts Stück in unangenehme Nähe.

Thomas Jonigk, der sich in den vergangenen Spielzeiten mit den Inszenierungen RÜCKKEHR NACH REIMS von Didier Eribon oder GEGEN DEN HASS von Carolin Emcke mit zeitgenössischen soziopolitischen Themen auseinandersetzte, widmet sich in seiner nächsten Arbeit für das Schauspiel Köln diesem zeithistorischen Dokument.

Location

Schauspiel Köln Schanzenstraße 6-20 51063 Köln

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