選挙 Senkyo
Regie: SÔDA Kazuhiro
2007, 120 Minuten, OmeU, Blu-ray
Unter dem strengen Blick der Liberaldemokratischen Partei kandidiert der politisch unerfahrene Yamauchi Kazuhiko für einen Sitz im Parlament von Kawasaki. Sein Studienfreund Sôda Kazuhiro begleitet den Wahlkampf mit der Kamera.
Yamauchis spontaner, nicht ausreichend vorbereiteter Wahlkampf ist eine Tour de Force. Er baut sich mit Plakaten, Megafon und Schärpe vor Supermärkten, in Wohnstraßen und auf Bahnhofsvorplätzen auf, um potenzielle Wähler von seinem Programm zu überzeugen. Schwerer noch wiegen der Druck, den die Partei ausübt, und die finanzielle Belastung, die auch die private Existenz in Frage stellt. Nach der Methode des Direct Cinema gedreht, argumentiert der Film nicht politisch, sondern lässt sich Zeit für Beobachtungen und blickt tief ins Innenleben japanischer Politik.
Quelle: Berlinale 2007
Filmreihe
Der japanische Dokumentarfilmer Sôda Kazuhiro - Die Kraft des Beobachtens
Sôda Kazuhiro wurde 1970 in Ashikaga, Präfektur Tochigi, geboren. Er studierte Religionswissenschaften an der Universität Tokyo und Film an der School of Visual Arts in New York. Seine „Beobachtende Methode des Dokumentarfilms“ basiert auf seinen eigenen „Zehn Geboten“. Mit dieser Methode hat er elf abendfüllende Dokumentarfilme gedreht, die weltweit auf Festivals gezeigt und ausgezeichnet wurden. Produziert werden die Filme von seiner Ehefrau Kashiwagi Kiyoko. Er ist außerdem Autor von neun Büchern, von denen Why I Make Documentaries ins Englische, Koreanische und Chinesische übersetzt wurde.
Als Filmemacher wurde er mit dem Peabody Award ausgezeichnet und ist zudem Träger des Marek-Nowicki-Preises der Helsinki Foundation for Human Rights für sein Lebenswerk.
Auf seiner Homepage https://www.kazuhirosoda.com finden sich die Filmographie und eine Übersicht seiner Veröffentlichungen.
Anlässlich der Deutschlandpremiere seines neuesten Werkes, Gokôgû no neko (Die Katzen vom Gokogu-Schrein, 2024; Fugu Filmverleih Berlin), kommt Sôda Kazuhiro nach Deutschland und stellt den Film persönlich in Köln, Düsseldorf und Berlin vor. Das Japanische Kulturinstitut zeigt ergänzend drei frühere Dokumentarfilme, die sich mit den Themen politische Wahlen (Senkyo, 2007), psychische Erkrankungen (Seishin, 2008) und Leiharbeit (Kaki kôba, 2015) beschäftigen.
Donnerstag, 21. November 2024 | 20 Uhr
Die Katzen vom Gokogu-Schrein
五香宮の猫 Gokôgû no neko
2024, 119 Minuten, OmdU, DCP
Eintritt: 6 €
In Anwesenheit des Regisseurs Sôda Kazuhiro, mit Q&A nach der Filmvorführung.
Preisinformation:
Eintritt frei