FOTO: © Christian Riis Ruggaber

Contemplations into the Radical Others

Das sagt der/die Veranstalter:in:
Subtle Matters – Lucia Dlugoszewski, Tan Dun, Philip Corner, Agnese Toniutti   Für Agnese Toniutti ist Tan Duns „C-A-G-E, fingering for piano“ (1994) eine Komposition von solch umfassender imaginärer Klangqualität. Durch den Einsatz sogenannter erweiterter Spieltechniken verwendet Dun das Klavier wie ein traditionelles chinesisches Instrument, wobei er in westlicher Kompositionstradition jedem Buchstaben des Namens Cage eine Tonhöhe zuordnet. Toniuttis Begegnung mit dem Werk von Lucia Dlugoszewski hat eine längere Vorgeschichte. Am Anfang stand eine lange Recherche in Italien anhand eines bloßen Namens, ausgelöst durch einen geheimnisvollen Hinweis auf eine Erfindung der Komponistin: das „Timbre-Piano“. Noch dazu war Dlugoszewskis Musik nicht einmal schriftlich fixiert. Toniutti orientierte sich also an der Aufnahme von „Exacerbated Subtlety Concert (Why Does a Woman Love a Man?)” (1997/2000) der Komponistin selbst, um eine eigene Transkription anzufertigen. Weitere Informationen entnahm sie anderen Partituren für Timbre-Piano und den Schriften Dlugoszewskis. Philip Corners verbale Hinweise und grafische Partituren wiederum, die aus einer präzisen musikalischen Vorstellung heraus entstanden, erfordern von der Pianistin auf andere Art das Vordringen in neue Bereiche, indem sie hier auch kompositorische Entscheidungen treffen muss.   Space is a Diamond – Lucia Dlugoszewski, Jing Wang, Tamara Miller, Hans-Joachim Hespos, Mazyar Kashian, Ensemble Musikfabrik   Neben Agnese Toniutti widmet sich auch das Ensemble Musikfabrik der Musik von Dlugoszewski. Eine ihrer bekanntesten Kompositionen ist „Space is a Diamond“ – ein lyrisches und zugleich impulsives Stück, das diverse experimentelle Spieltechniken enthält, ein Trompetensolo mit schnellen Dämpferwechseln, gleichzeitigem Singen und Blasen und virtuosen Passagen. Zur Entstehungszeit im Jahr 1970 war Dlugoszewski 45 Jahre alt: „Ich wollte dem Ohr dabei helfen, den Klang um seiner selbst willen zu hören.“ Über ihr Werk „Tender Theater Flight Nageire“ schrieb die Komponistin: „Das erste Anliegen aller Musik ist es, auf irgendeine Weise die Gleichgültigkeit des Hörens, die Gefühllosigkeit der Empfindung zu erschüttern, und jenen Moment der Befreiung zu schaffen, den wir Poesie nennen, unsere Erstarrung zu lösen, sodass wir wie neugeboren erscheinen – als würden wir zum ersten Mal hören. ‚Tender Theater Flight Nageire‘ ist eine Reihe musikalischer Rituale, die auf den poetischen Wurzeln erotischer Erfahrung basieren.“

Location

Haus der Berliner Festspiele Schaperstraße 24 10179 Berlin

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