Eine revolutionäre Theatersatire • Von Kieran Joel und Ensemble
Die Welt ist in der Krise, die Menschen deprimiert, und der Ruf der Aufklärung – die bis heute unser Selbstverständnis prägende Epoche, die europäische Geburt von Ideen wie Menschenrechten, Vernunft und menschlicher Freiheit - ist auch nicht mehr der beste. Müssen wir uns also geschlagen geben und den Ruf nach Freiheit, Gleichheit und Mündigkeit endgültig begraben? Nein! Findet die tapfere Theatertruppe des Schauspiel Dortmund. Oder vielmehr: Jetzt erst recht! Also wird kurzerhand zur großen (Theater-)Revolution aufgerufen: Georg Büchners Revolutionsdrama Dantons Tod soll das Mittel der Wahl sein, um der leidvollen Wirklichkeit endlich wirksam beizukommen. Doch natürlich kommt es, wie es kommen muss: Nach anfänglicher Euphorie droht die Bewegung in Fraktionskämpfen und Freiheitsmüdigkeit zu zersplittern – und existenzielle Verwirrung greift um sich: Können Ideen überhaupt die Wirklichkeit verändern, und wenn ja, zu welchem Preis? Müssen wir uns etwa doch mit unserer Fremdbestimmtheit abfinden und die Wirklichkeit einfach Wirklichkeit sein lassen? Wenn es um die Kunst geht - heiligt der Zweck am Ende vielleicht doch die Mittel? Und ändert die Realität das Theater oder das Theater die Realität?
Dantons Tod und Kants Beitrag: Theater Dortmund