Bruno Deutz ist ein Biedermann, ein leidlich erfolgreicher Friseur, gefangen in einer unglücklichen Ehe mit seiner Frau Hanna – so weit so normal. Sein Aussehen hingegen ist alles andere als normal, sieht er doch haargenau so aus wie der Präsident der fiktiven totalitären Diktatur, in der wir uns befinden. Und Bruno ist erpressbar, denn in seiner Jugend war er Teil einer oppositionellen Gruppe, die regimekritische Plakate geklebt hat. Sein Freund und damaliger Anführer Josef wurde dabei erwischt und verhaftet.
Die Handlung setzt ein, als Josef im Zuge einer Generalamnestie entlassen wird und Hannas alte Liebe zu ihm neu entflammt. Außerdem verpflichtet der Präsident Bruno als Doppelgänger, um ihn bei einer Parade zu vertreten, bei der ein Attentat auf den Präsidenten geplant ist. Als Bruno dann unerwartet den Präsidenten nicht nur repräsentativ spielen, sondern wirklich mit allen Konsequenzen verkörpern muss, tut er das auf überraschend brutale Weise.
Siegfried Lenz untersucht mit den Mitteln der Komödie die Frage nach der Korrumpierbarkeit durch Macht und nach den Motivationen dafür. Parallelen zu aktuellen Schreckensgestalten drängen sich auf.
Regie: Georg Münzel
Bühne: Birgit Voß
Kostüme: Volker Deutschmann
Mit Kai Hufnagel, Herbert Schöberl u.a.