Aus dem Hebräischen von Matthias Naumann
Eine universelle Erzählung über die drängende Suche nach Empathie und Menschlichkeit in einer vom Krieg zerrissenen Welt.
Das, was eben noch unvorstellbar war, geschieht: Mitten in der Nacht dringen Bewaffnete in ein Haus ein. Das Kind, das gerade noch sanft geschlafen hat, wird aus seinem Zuhause vertrieben. Mutter und Kind gelangen an Bord eines Schiffes, das ihnen Schutz bieten soll, aber keinen sicheren Hafen findet. Auf der Suche nach Asyl appellieren sie an Solidarität und Empathie und schauen dabei in die verschiedenen Gesichter der Menschlichkeit; Großzügigkeit und Bosheit, Hoffnung und Ohnmacht blicken zurück. Und immer begleitet das Kind die Frage: Ist das die Wirklichkeit oder ein böser Traum?
„Das Kind träumt“ ist inspiriert von der realen Geschichte des Schiffes St. Louis, das 1939 vor den Schrecken des Nationalsozialismus in Kuba Asyl suchte, abgewiesen wurde und gezwungen war nach Europa zurückzukehren. 1993 stellt der israelische Dramatiker Hanoch Levin mit düsterem Humor und in Brechtscher Tradition der Verfremdung, Flucht und Vertreibung als allgemeingültige Erfahrungen dar. Durch die genaue Untersuchung von menschlichen Beziehungen in Extremsituationen liest sich das Stück unter einer weltweit immer restriktiver werdenden Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik als ein treffender Kommentar auf die Gegenwart. Gemeinsam mit einem großen Ensemble gibt Regisseur Alexander Riemenschneider den (Traum-)Bildern von Flucht und Krieg eine Gestalt und untersucht die Kraft des Theaters, Trost zu spenden.
Nominiert für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2023 in der Kategorie Inszenierung Theater für junges Publikum und für den IKARUS Theaterpreis 2023 in der Kategorie Jugendtheater.
Preisinformation:
3.00 - 14.00€