»Uns ist in alten mæren wunders vil geseit von helden lobebæren, von grôzer arebeit, von fröuden hôchgezîten, von weinen und von klagen, von küener recken strîten muget ir nu wunder hoeren sagen«
Das Nibelungenlied. Handschrift B. (St. Gallener Handschrift, Mitte 13. Jh.)
So beginnt das Lied der Nibelungen. Eine Sage von Drachen, Helden, riesigen Reichtümern, von Liebe, von Ehre und von Opfern und Verlust. Missbraucht von Kaiserreich und Nationalsozialisten, stellt sich die Frage, was die Nibelungensage gegenwärtig noch spannend und spielenswert macht.
Früher wurde »der Held« gemeinhin als ein Mann, vornehmlich ein Krieger, definiert, der sich durch hervorragende Tapferkeit und besonders ruhmreiche Taten auszeichnet. Doch empfinden wir es aus heutiger Sicht noch immer als ruhmreich und heldenhaft, wie Siegfried, der Archetyp des klassischen Helden, die Stellung des Königs erlangte? Was sagt uns das Bild des Helden, so wie es in der Sage porträtiert wird, heute? Ist es an der Zeit für ein neues Held_innenbild?