Buchvorstellung und Gespräch
Dass Verschwörungserzählungen eine Gefahr für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt darstellen, darüber sind sich spätestens seit der Corona-Pandemie viele einig. Auch wenn das Thema derzeit in der öffentlichen Wahrnehmung weniger präsent ist, glauben noch immer 15 Prozent der Deutschen an Ereignisse, deren „größere“ Zusammenhänge verschwiegen werden und an geheime Organisationen, die im Hintergrund die Fäden ziehen. Die aktuelle Krisenhaftigkeit ist der perfekte Katalysator dafür, dass der Zuspruch zu Verschwörungserzählungen wieder ansteigen könnte – der Glaube und die Verbreitung von Verschwörungserzählungen bleiben damit weiterhin auf gesellschaftlicher, aber auch auf individueller Ebene ein gesellschaftlich relevantes Thema.
Wie es sich im Privaten anfühlt, wenn ein Familienmitglied an dystopische Verschwörungserzählungen glaubt, erzählt die Comiczeichnerin & Illustratorin Ika Sperling in ihrer autobiographisch-inspirierten Graphic Novel »Der Große Reset«, die sie im GESELLSCHAFTSRAUM vorstellt: Wie funktioniert ein Familienalltag, wenn eine Person alles hinterfragt? Welche Gespräche führt man, wenn man nur von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen stolpern kann? Und schafft man es, auf enge Verwandte doch Einfluss zu nehmen?
Diese Fragen wollen wir uns gemeinsam mit Ika Sperling widmen. Im Gespräch mit Matthias Pöhlmann (Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern) ordnen wir ein, welche Gefahren von Verschwörungserzählungen für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt ausgehen und wie man trotz aller Uneinigkeiten im Gespräch mit betroffenen Familienangehörigen oder Freund:innen bleiben kann.
Mit: Ilka Sperling (Illustratorin & Comiczeichnerin) & Matthias Pöhlmann (Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern)