In ihrem neuen Essayband Nichts sagen. Nichts hören. Nichts sehen. zeigt sich die Kölner Schriftstellerin und Heinrich Böll-Preisträgerin Kathrin Röggla als originelle Beobachterin und Analytikerin unserer Gegenwart und ihrer Debatten. Präzise seziert sie in ihrem neuen Buch Diskurs- und Medienphänomene wie die Verschwörungserzählungen in einem Reichsbürgerprozess, in dem auf der Besucher*innen-Empore neben Kathrin Röggla Reichsbürger sitzen und sich mit den Angeklagten solidarisieren, oder die lautstark vorgetragenen Forderungen sich in der Debatte um den 7. Oktober zu positionieren, während es rund um das Klima leise geworden ist. "Es heißt, man kann etwas nicht hören, weil es zu leise ist, aber genau das Gegenteil lässt sich auch behaupten. Ist etwas zu laut, verlieren sich die Semantiken. Worte werden ununterscheidbar, wer schreit, hat auch aus diesem Grund bereits unrecht, hieß es früher, heute bin ich mir da nicht mehr so sicher. Man könnte die Menschheitsgeschichte als eine Geschichte des Lärms beschreiben." Lässt sich – fragt der Essayband Nichts sagen. Nichts hören. Nichts sehen. von Kathrin Röggla – im irrsinnigen Lärm medialer und gesellschaftlicher Debatten noch hinhören? Auch über ihren letzten Roman Laufendes Verfahren über den NSU-Prozess und über das Schreibenlehren und Schreibenlernen spricht Kathrin Röggla an diesem Abend mit Paul Jennerjahn in der Bücherwelt in Ehrenfeld.
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