FOTO: © Markus Spiske via Unsplash

Gärtnern in der Stadt - Die grüne Vielfalt Lübecks

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird die Bedeutung innerstädtischen Grüns nicht nur für Erholung und Erbauung, sondern auch für das Mikroklima und für den Erhalt der Artenvielfalt erkannt. Zugleich entstanden und entstehen immer neue Formen des Stadtgärtnerns, modern betitelt als „Urban Gardening“. Auch in Lübeck gibt es diverse private und institutionelle Initiativen zum urbanen Gärtnern, teilweise dokumentiert und vernetzt unter dem Label „Essbare Stadt“. Die Ansätze sind sehr unterschiedlich, es geht um Umweltschutz und Erholung, um Naturpädagogik, um die integrative und soziale Kraft des Stadtgärtnerns, um Sortenerhalt und einfach um die Lust am Tun. Urban Gardening findet in Projektgruppen ebenso statt wie bei Einzelpersonen.

Die Ausstellung präsentiert, wo überall in Lübeck Stadtgärtner:innen aktiv sind: In privaten Gärten und Kleingärten, in Parks und auf Verkehrsinseln. In Höfen und Gängen grünt und blüht es, an den Fassaden vieler Altstadthäuser wachsen Rosen und Kletterpflanzen als vertikale Begrünung. In Hochbeeten wird auf dem Koberg und dem Schrangen temporär gegärtnert. Gemeinschaftsgärten gibt es für Mieter:innen bei der TRAVE, als interkulturelle oder auch kirchliche Projekte – hier ist das Miteinander oft genauso wichtig wie das Gärtnern an sich. Gärten in Lübeck sind Lern- und Arbeitsorte, die Kindern ebenso wie Erwachsenen Erfahrungen mit dem Jahreslauf, dem Klima und der Natur ermöglichen. Und auch die Erzeugung von Obst und Gemüse findet nicht nur erwerbsmäßig, sondern auch in vielerlei Weise durch Privatpersonen und Initiativen statt.

Die Ausstellung „Gärtnern in der Stadt – die grüne Vielfalt Lübecks“ zeigt an 14 Stationen auf mehr als 50 Tafeln die Vielfalt und den sozialen, kulturellen und ökologischen Wert der gärtnerisch oder landschaftspflegerisch gestalteten grünen Oasen in der Stadt. Beispielhaft werden einige engagierte Gärtner:innen vorgestellt. Deutlich wird: die postindustrielle Stadt ist dabei, sich von einem grauen Moloch zum bunten Biotop für vielfältige Lebensformen zu entwickeln. Das betrifft nicht nur die Vielfalt im sozialen Leben, sondern auch in der Tier- und Pflanzenwelt. Heute sind in den Städten weitaus mehr Arten zu Hause als in Regionen, in denen konventionelle Landwirtschaft und klassischer Siedlungsbau dominieren. Gemeinsames Gärtnern überwindet nachbarschaftliche und kulturelle Grenzen und dient der Erholung im Nahraum. Angesichts der Klimakrise kommt der wärmeausgleichenden Funktion von grünen Räumen in der Stadt eine immer größere Bedeutung zu.

Die Ausstellung wurde durch den Grünen Kreis Lübeck e.V. mit Förderung durch die Gemeinnützige Sparkassenstiftung initiiert und erarbeitet. Das Konzept, Recherchen sowie die inhaltliche Aufbereitung und der überwiegende Teil der Fotos stammen von Dr. Karen Meyer-Rebentisch. Graphik-Design Manuela Kittner.

Location

Museum für Natur und Umwelt Musterbahn 8 23552 Lübeck

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