Regie Deborah Krönung | Bühne Norman Heinen | Kostüme Annika Garling | Licht Jan Wiesbrock | Produktionsleitung Lea König | Regiehospitanz Hanna Lange
Mit Bettina Muckenhaupt, Claudio Schulz-Keune und Janine D'Aragona
Während ein Angriffskrieg Europa erschüttert, breitet sich in Phantásien das Nichts aus. Und während archaische Reflexe unsere Zivilisation bedrohen, rettet in Michael Endes in über 40 Sprachen übersetztem und 10 Millionen mal verkauftem Klassiker die Phantasie eines 10-jährigen Mobbingopfers die Welt. Das Manifest entfesselter Vorstellungskraft als Kampfschrift gegen die gefährliche Phantasielosigkeit unserer vermeintlichen Wirklichkeit!
Wie immer in unruhigen Zeiten, steht die Phantasie auch derzeit wieder unter latentem Verdacht: Angesichts gravierender gesellschaftlicher Herausforderungen scheint die protokollarische Ebene der Kunst, ihre Fähigkeit zur Dokumentation und Verstärkung marginalisierter Erlebnisse, zunächst vordringlicher. Für die Skizzierung und Umsetzung hoffnungsvoller Szenarien ist das Training der Vorstellungskraft indes auch angesichts misslicher Umstände von größter Wichtigkeit. In Michael Endes berühmtem Roman Die unendliche Geschichte von 1979 befindet sich die Phantasie in akuter Gefahr: Das Land Phantásien droht, durch das Nichts ausgelöscht zu werden und nur ein kleiner Junge, der das Lesen liebt, kann den zerstörerischen Prozess aufhalten.
Deborah Krönung wird Endes phantastischen Bildungsroman auf seinen Kern fokussieren und die grundlegende menschliche Kapazität zur Imagination mit einem Abend zelebrieren, der die konstruierte Trennung zwischen Jugend- und Erwachsenenkunst transzendiert.