Das sagt der/die Veranstalter:in:
In ihrer Nobelpreisrede entwirft die polnische Autorin Olga Tokarczuk eine Poetik der Zukunft. Sie drängt darauf, Herrschaftsnarrative ebenso hinter sich zu lassen wie das bloße Konzert vereinzelter Selbstauskünfte. Nicht jenes „wir“, nicht dieses „ich“ – dem Anthropozän wird laut Tokarczuk nur eine neue grammatische Kategorie gerecht, die sie „vierte Person“ nennt. Aus dieser Perspektive solle die Verwobenheit allen Lebens artikuliert und gewürdigt werden. Aber geht das? Kann das die Literatur, das Theater, oder vielleicht nur die Theorie? Darüber wird Eva von Redecker, deren philosophisches Schreiben vielfach auf Tokarczuk zurückgreift, mit Alexander Karschnia diskutieren. Die Vierte Sache: vielleicht ist sie am Ende eine Person, also ein erzählendes Tier?