FOTO: © Fassade Außenansicht // Foto: Oliver Jaist

Dionyzoé

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Butoh-Tanz-Mythos von Alexander Wenzlik

 

Dionysos: verspieltes Kind, androgynes Wesen, Gestaltwandler, Sohn einer Sterblichen und eines Gottes, Opfer und Menschenzermalmer. Er steht wie keine andere mythologische Figur für die Entgrenzung zum Ungezähmten. In der Antike flüchteten sich seine Anhänger*innen, die Mänaden, in die Natur, um dort durch die Beschwörung des Gottes aus ihren gesellschaftlichen Zwängen auszubrechen. Über 2000 Jahre später, in einer Gesellschaft zwischen Selbstoptimierung, Regelkonformität und Krisenbewältigung, ist der Drang, Grenzen zu überschreiten, unser dauernder Begleiter. Bei „Dionyzoé“ wird anstelle der wilden Natur der Körper zum Ort der Freiheit, des Spiels, dem Experimentieren mit Qualitäten und Identitäten jenseits binärer Zuschreibungen. Alexander Wenzlik nähert sich dem Mythos, indem er zentrale Prinzipien des Butoh, die u.a. auf Tatsumi Hijikata zurückgehen, mit Elementen aus zeitgenössischem Tanz, Film, Bühnenbild, Maske und Kostüm verwebt. Dabei entstehen in unterschiedlichen Körperregionen neue Bewegungsqualitäten, die im Auge des Betrachters zu fließenden Bildern werden.

Choreographie, Regie: Alexander Wenzlik | Tanz: Alexander Wenzlik, Mio Hagl, Leni Hagl | Film, Dramaturgische Beratung: Stephanie Felber | Film, Foto: Sebastian Korp | Kostümberatung: Mirella Oestreicher | Schneiderin: Rabia Darouiche | Maskenbau: Peter Lutz | Licht, Projektion: Christian Zeitler | PR: Pfau PR, Christiane Pfau

 

Über die Künstler*innen

Alexander Wenzlik (geb. 1975) sucht in seiner Arbeit nach fruchtbaren Verbindungen des Butoh-Tanzes mit Elementen des zeitgenössischen Tanzes. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Frage, wie ein zeitgemäßer, europäisch verwurzelter Butohtanz aussehen kann, der sich einer zeitgenössischen Formensprache öffnet und in dieser Verbindung eine ganz eigene Bewegungssprache entwickeln kann. Von besonderem Interesse ist für ihn auch die Auseinandersetzung mit Themen der griechischen Mythologie. Seit 2012 entwickelt er allein und zusammen mit seinem Partner Seda Büyktürkler eigene Bühnenstücke, zuletzt 2017 das Solostück Sirene, das im HochX Theater und Live Art in München Premiere hatte. Von 2017 bis 2021 arbeitete er mit dem italienischen Butohtänzer Alessandro Pintus und einem internationalen Ensemble an dem künstlerischen Forschungsprojekt „Apocalisse Nova“, das 2020 im HochX in München und 2021 in Tuscania, Italien aufgeführt wurde. Neben seinen Projekten als Tänzer ist Alexander Wenzlik künstlerischer Leiter des Tanz- und Theaterfestivals Rampenlichter (www.rampenlichter.com). Seit 2009 leitet er das Jugendtanzensemble You Dance, mit dem er 2018 zum 5. Tanztreffen der Jugend der Berliner Festspiele eingeladen wurde. Seit 2016 unterrichtet er seine tänzerische Herangehensweise in Kursen und Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter dem Namen YouDance (www.youdance.net).

Stephanie Felber entwickelt multimediale Inszenierungen, in denen sie Sehgewohnheiten hinterfragt, mit Räumen experimentiert und in einen offenen Dialog mit den Besucher:innen tritt. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch einen interdisziplinären und partizipativen Ansatz aus. Als Photo- und Videographin wirkt sie in Video-Tanz-Projekten mit, gibt Workshops zur Interaktion zwischen Tanz, Körper und Kamera und dokumentiert Performances der freien Szene (u.a. Meg Stuart, Ian Kaler, Anna Konjetzky, Stephan Herwig, Cristina Caprioli). www.stephanie-felber.de 

Mirella Oestreicher arbeitete an den Münchner Kammerspielen im Bereich Bühne und Kostüm u.a. für Renè Pollesch, das Stadtprojekt „Bunny Hill“ und Peter Kastenmüller. Sie studierte Bühnen- und Kostümdesign an der Universität der Künste Berlin. Seit 2008 arbeitet sie in der freien Szene in München, u.a. mit Jörg Witte, Philine Velhagen und Bülent Kullukcu, im Schwere Reiter mit Zufit Simons und als Bühnenbildnerin für Stephan Herwig. 2013 gründete sie zusammen mit Franziska Keune aus Berlin das Theaterkollektiv Autobahntheater. Damit produzierte sie einige eigene Produktionen, für die sie die Konzepte entwickelte und Regie führte. 2021 untersuchte sie in dem multimedialen, interaktiven Theaterstück „World Wo*Men“, einer deutsch-iranischen Koproduktion, wohin sich die Familie als Kernzelle der Gesellschaft entwickelt, wenn sich immer mehr Frauen und Männer in den traditionellen Konzepten nicht mehr wiederfinden. www.mirellaoestreicher.de 

Peter Lutz studierte von 1992 bis 1996 an der Schauspielschule Ernst Busch in Berlin Puppenspiel. Noch während des Studiums erhielt er mit der Inszenierung „Weihnachten bei Iwanows“ am Maxim Gorki Theater Berlin den Friedrich-Luft-Preis sowie mit „Die Maßnahme“ den Max-Reinhardt-Preis beim Treffen der Schauspielschulen in Stuttgart. Als freier Puppenspieler und Puppenbauer ist er für verschiedene Theater tätig, u.a. für das Hans-Otto-Theater in Potsdam, das Theater Basel, das Staatstheater in Stuttgart, die Bayerische Staatsoper, das Residenztheater und Metropoltheater in München. Mit Julia Giesbert realisiert er als Giesbert&Lutz Familienstücke, wie im November 2023 „Die tapfere Schneiderin“ (UA im HochX, München).

Termine: Fr, 15.03. + Sa, 16.03. | 20:00
Ort: schwere reiter
Tickets: 30€ support / 18€ normal / 12€ ermäßigt / 5€ Mindestpreis

Gefördert durch Friedrich Stiftung, Stiftung für künstlerische Projekte | Bezirksausschuss 9 Neuhausen-Nymphenburg der Landeshauptstadt München | Bezirk Oberbayern | Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Preisinformation:

ab 5,00 €

Location

Schwere Reiter – Tanz Theater Musik Dachauer Straße 114a 80636 München

Location | Theater

Bhūmikampa - Das Erdbeben
Bhūmikampa - Das Erdbeben Dachauer Straße 110d 80636 PATHOS München

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