Sara Ouhaddou untersucht in ihrer künstlerischen Praxis die Beziehung zwischen Kunsthandwerk und Kunst. In ihrer Einzelausstellung "Display" in der ifa-Galerie Berlin erkundet sie, wie beide ineinandergreifen und verwischt die Grenzen der klassischen "Auftragsvergabe“. Marokkanisches Kunsthandwerk wurde in seiner Vielfalt einbezogen, in Auftrag gegeben oder gemeinschaftlich mit den Kunsthandwerker:innen produziert. Die Ausstellung wird von einer Klanginstallation der Komponistin Leila Bencharnia begleitet, die auf Sara Ouhaddous Arbeit reagiert.
Sara Ouhaddou lebt und arbeitet zwischen Marokko und Frankreich. In Frankreich als Tochter einer marokkanischen Familie geboren, ist ihre künstlerische Praxis geprägt von einem ständigen Dialog zwischen beiden Kulturen. In ihrer Arbeit strebt sie ein Gleichgewicht zwischen traditionellen Kunstformen und den Konventionen der zeitgenössischen Kunst an und versucht, in Vergessenheit geratene kulturelle Praktiken in neue Perspektiven zu rücken. Sie erkundet historische Stätten und Objekte, arbeitet ortsspezifisch und schafft Werke, die auf Begegnungen mit Gemeinschaften, Handwerker:innen und Wissenschaftler:innen beruhen. Jedes ihrer Werke ist ein Projekt des Lernens, des Austauschs von Wissen und des Teilens von intimen oder universellen Geschichten.
COLLECTIVE PATTERNS
Eine textile Formen-Werkstatt
im Rahmen der Ausstellung Display. Sara Ouhaddou
Wie können Handwerk, Kunst und Design miteinander in Dialog treten, sich gegenseitig Impulse geben und miteinander wachsen? In Displayzeichnet die Künstlerin und Designerin Sara Ouhaddou die Prozesse ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit Handwerker:innen in Marrakech auf und nach. Als eine Erweiterung und Aktivierung der Ausstellung, lädt die ifa-Galerie Berlin für 8 Wochen zur offenen Textil-Werkstatt ein. Sie bietet Raum, um eigene Muster und Formideen, aber auch Formfragme nte aus der Ausstellung, in ein eigenes Formenalphabet zu übersetzen, mit Stoffen, Applikationstechniken und Stickerei zu experimentieren und Teil eines kollektiven, textilen Kunstwerks zu werden.
Die Werkstatt ist offen für Jung und Alt, Familien, Interessierte oder Textilnerds und kann während der regulären Öffnungszeiten der ifa-Galerie Berlin frei genutzt werden. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich!
Eröffnung: 11. September 2024, 19 Uhr, im Rahmen der Berlin Art Week
Künstlerinnengespräch: 12. September, 2024, 15 und 16 Uhr
15 Uhr: mit Sara Ouhaddou und den Kuratorinnen Meriem Berrada und Alya Sebti
16 Uhr mit der Klangkünstlerin Leila Bencharnia und der Kuratorin Alya Sebti