Träume faszinieren Künstler auf der ganzen Welt seit langem und inspirieren sie in ihrem kreativen Streben. Wie diese Fiktionen des Unterbewusstseins sich sowohl phantasmagorisch als auch real anfühlen können, wie sie in der Lage sind, die Zeit selbst zu verdrehen, zu verbiegen und zu erweitern, oder welche Beziehung sie zu unserem wachen Leben haben können, sind Fragen, die Künstler wie Debussy, Dalí und Kafka inspiriert haben. Diese Überlegungen dienten auch als Ausgangspunkt für Dobrawa Czochers Debütalbum, das passenderweise den Titel DREAMSCAPES trägt. Die polnische Cellistin und Komponistin nimmt den Hörer mit auf eine Reise durch das Unterbewusstsein und erkundet mit Hilfe von Klängen den mystischen Reichtum von Träumereien.
Im reifen Alter von nur 30 Jahren kann Czocher bereits auf eine erfolgreiche Musikkarriere zurückblicken. Nach ihrem Abschluss an zwei renommierten Musikhochschulen - der Chopin University of Music in Warschau und der Hochschule für Musik in Detmold - wurde sie Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie und später Solocellistin der Neuen Philharmonie Berlin sowie Solistin der Stettiner Philharmonie. In diesen anspruchsvollen Jahren erwarb Czocher ein tiefes Verständnis des klassischen Repertoires und profilierte sich als führender Cellist. Gemeinsam mit seiner guten Freundin und polnischen Kollegin Hania Rani wagte sich Czocher jedoch erstmals an die Komposition. Das erste gemeinsame Projekt des Duos, "Biała flaga", sollte die Perspektive des Musikers grundlegend verändern.
Das letzte Stück von DREAMSCAPE, "Epilogue", ist das einzige Stück auf dem Album, das überhaupt nicht nachbearbeitet wurde. "Epilogue" stellt eine Rückkehr zum Wachzustand dar, eine Nüchternheit, der die ausgeprägte Fantasie der Träume fehlt, bei der Czocher Pizzicato-Linien auf dem Cello verwendet, um einfach die Melodie zu singen. Diese Rückkehr in die "Realität" ist jedoch nicht völlig zurückhaltend, sie schließt das Album mit mehr Fragen als Schlussfolgerungen ab. "Was geschah in einem Traum, sind wir noch da? Sind wir noch dieselben Menschen? Did it change us? Wo sind wir hingegangen?", provoziert Czocher.
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