Die Faszination für Drogenkonsum, aber auch seine Zerstörungskraft sind so alt wie die Menschheit selbst. Egal, ob Pillen, Pulver oder Pilze: Jede Substanz birgt ihr eigenes Versprechen – und ihren eigenen Abgrund. Leistungsfähigkeit oder Entspannung, höhere Erkenntnis oder totaler Absturz: Welche Drogen wir konsumieren, erzählt immer etwas über uns und die Gesellschaft, in der wir leben. Manche probieren nur einmalig, manche konsumieren auf Partys, und für andere ist die Droge zur Sucht geworden.
Auf seiner Sinnsuche nach dem, „was die Welt im Innersten zusammenhält“, ergründet auch der Gelehrte Faust in Goethes gleichnamigem Klassiker die Potentiale von Rauschmitteln: So greift er am Anfang des Stücks zu einem Glasgefäß mit geheimnisvoller Flüssigkeit und macht in der Folge euphorisierende, aber auch vernichtende Erfahrungen – vom Verjüngungstrank der Hexen in der Walpurgisnacht bis hin zum Weingelage in Auerbachs Keller.
13 junge Darsteller*innen haben sich ein halbes Jahr lang damit beschäftigt, welche Bedeutung und Auswirkungen Drogen in Goethes FAUST sowie in unserer Gesellschaft haben. Dazu führten sie Interviews mit Expert*innen: Mitarbeiter*innen einer Suchtberatungsstelle, Clubbesitzer*innen, einem Rettungssanitäter, einem Dealer, dem Bundesgesundheitsminister und vielen mehr. Die Autorin Janette Mickan verwebt Passagen dieser Interviews mit Goethes FAUST zu einem Text, der das Thema Drogen vielfältig beleuchtet. Damit wagen die Jugendlichen einen theatralen Versuch über die rauschhaften Verlockungen.